Diese meine Erklärung, zeigt ihnen, wie ich denke, wie ich handle, was für ein Mensch ich bin. Ich liebe den aufrechten Gang und niemals werde ich mich beugen. Ich hoffe, dass sie die Geduld haben, meine Erklärung zu hören, und dass sie die Aufmerksamkeit haben, sie auch zu verstehen. Wie auch immer, das Recht und die Wahrheit steht auf meiner Seite.
Wir befinden uns hier in Moabit, Saal 504. Es geht um den Vorwurf Körperverletzung. Bei Körperverletzung denkt man an Gewaltanwendung wie z.B. bei einer Schlägerei. Nicht jedoch hier.
Der Vorwurf der Körperverletzung ist in keiner Weise substandiiert. Er ist behauptet und noch nicht einmal dargelegt. Worin sieht die Justiz hier einen Körperschaden?
Muss ein Arzt sich demnächst auch vor Gericht verantworten, wenn er Antihypertonika aufschreibt, weil diese Nebenwirkungen haben?
Nein, denn hier geht es darum, ob eine bestimmte Form der Therapie von Süchtigen, kriminalisiert wird oder nicht.
Therapie von Krankheiten - und Sucht ist eine Krankheit -
ist eigentlich primär ärztliches Gebiet, kompetent sind hier Ärzte, nicht
Juristen.
Ich habe mit vielen Patienten, aber auch mit anderen Menschen, über das gesprochen, was hier von der Staatsanwaltschaft begangen wird. Niemand versteht dieses Vorgehen. Alle sind zutiefst entsetzt und empört über diese Anklage. Selbst ein Polizist sagte vor ein paar Tagen, „das ist ja unglaublich was hier vor sich geht.“
Das Verfahren ist in sich absurd und hat keinerlei rechtsstaatliche Grundlage. Die Absurdität ist sowohl inhaltlich zu belegen, als auch am Verlauf des Verfahrens demonstrabel.
Zur inhaltlichen Absurdität möchte ich zunächst einmal auf die Problematik von Nikotin und Alkohol eingehen.
Danach möchte ich das Zustandekommen dieser Anklage darstellen.
Anschließend möchte ich auf die gesellschaftlichen materiellen Interessen des Drogenindustriellen Komplexes eingehen.
Und last not least werde ich hier über meine Arbeit referieren.
Betrachten wir uns, wie in dieser Gesellschaft, die ja den Gleichheitsgrundsatz in der Verfassung verankert hat, im Suchtbereich gleiches völlig unterschiedlich gehandhabt wird, so kommt man unweigerlich dazu, dass im Suchtbereich keine Objekivität besteht.
Ich möchte hier diese Verlogenheit und Unehrlichkeit deutlich machen.
Ich möchte dies ausführen anhand der Nikotinsucht sowie der Alkoholsucht. Jeder kann hier einen Vergleich ziehen zu dem Vorgehen in diesem Prozess.
Nicht, dass ich dem Raucher die Zigarette, die Zigarre, oder dem Genießer das Glas Wein nicht gönnte, aber hier wird von der Justiz mit zweierlei Maß gemessen!
Der Arzt, der Therapeut, der keine Lobby hat wird für seine Arbeit verfolgt. Gleichzeitig hat die deutsche Justiz beschlossen Alkohol, Nikotin, das ist O.K. das ist keine Körperverletzung.
Betrachten wir uns zum Beispiel die Werbung für Alkohol- und Nikotin
Für beide Stoffe wird legal Werbung gemacht. Der Staat
verdient kräftig mit. Für Alkohol wird z.B. geworben mit der zynischen
Überschrift: Mehr Leben und dann das Foto einer Bierdose. Wie gesagt „Mehr
Leben“ das wird verkündet, öffentlich, auch für Jugendliche zu lesen. Sind die schädlichen
Wirkungen von Alkohol und Zigaretten nicht bekannt?
Aufnahme von Alkohol steigert das Risiko des Rauchens noch erheblich.
Etwa die Hälfte aller Raucher sterben an ihrer Sucht.
Mindestens 70 000 Menschen fallen hierzulande nach Angaben
des Bundesgesundheitsministeriums jedes Jahr ihrer Rauchleidenschaft zum Opfer;
weltweit sterben daran laut einer Studie des World-watch Institute von 1986
über zwei Millionen. Regelmäßig mehr als 20 Zigaretten am Tag, so ermittelte
die amerikanische Krebsgesellschaft, verkürze die Lebenserwartung
durchschnittlich um 8,3 Jahre.
Deutsche Experten sind noch pessimistischer: Auf zwölf verschenkte Jahre
schätzt das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen die Verkürzung der
Lebensspanne. Rauchen ist damit - so die Weltgesundheitsorganisation -
"die wichtigste einzelne Krankheits- und Todesursache".
Rauchen schädigt auch die Nieren
Rauchen erhöhe nicht nur das Risiko für das Auftreten von Nierenerkrankungen, sondern auch die Geschwindigkeit des Nierenfunktionsverlusts.
Amerikanische Wissenschaftler haben erstmals nachgewiesen, dass Rauchen ein für die Krebsabwehr zuständiges Gen schädigt.
Rauchen beschleunigt einer neuen Studie zufolge das Altern des Gehirns.
Nur jeder zweite Langzeitraucher erlebt seinen 73. Geburtstag. Wer nie geraucht hat, erreicht ihn dagegen mit 80prozentiger Wahrscheinlichkeit. Für die Studie hatten Mediziner vom "Royal Free Hospital" in London mehr als zwölf Jahre lang die Rauchgewohnheiten von 7800 Männern mittleren Alters erfasst. Eine Analyse der Todesursachen ergab, dass Raucher vor allem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel dem Herzinfarkt starben.
Wie gesagt, für deutsche Gerichte, im Gegensatz zu den USA, ist dies keine Körperverletzung. Wie viel Moral und Erkenntnisvermögen haben solche Gerichte, oder anders gefragt, welche Lobby steht hinter einer solchen Rechtsprechung?
Wenn der Tabak glimmt, wird das Nikotin freigesetzt. Gebunden an die
winzigen Teerteilchen im Rauch gelangt es in die Lunge und von dort ins Blut.
Da Nikotin die Eigenschaft besitzt, die Blut-Hirn-Schranke zu
überwinden, die viele andere Giftstoffe stoppen kann, erreichen die
Nikotinmoleküle schon sieben Sekunden später das Gehirn, heften sich dort an
die Nervenzellen und beeinflussen deren Aktivität. Das lässt sich mit modernen
Verfahren sogar auf dem Bildschirm verfolgen.
"Nikotin ist
eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen. Es hat nicht
nur psychostimulierende Wirkungen wie Kokain oder Amphetamin, sondern stößt im
Gehirn die gesamte Breite der Neuromodulatoren an und wirkt wie der Dirigent in
einem Konzert auf viele Instrumente ein". Nikotin greift an zwei
verschiedenen Kompartimenten an, den präsynaptischen und postsynaptischen
Nikotinrezeptoren. Bei Bindung an die Rezeptoren kommt es zur Ausschüttung
unterschiedlicher Neurotransmitter [chemische Stoffe, die dem
Informationsaustausch zwischen den einzelnen Nervenzellen dienen] wie Dopamin,
Serotonin, Noradrenalin und Endorphinen. Diese beeinflussen bekanntlich
verschiedene funktionale Strukturen des Gehirns, wobei es individuelle
Variationen gibt. Außerdem bestehe eine enge räumliche Beziehung zum dopaminergen
Belohnungssystem, einer entwicklungsgeschichtlich entscheidenden Struktur.
Sie wirkt auf Funktionen wie Essen, Trinken und Sexualität, die notwendig
sowohl für die Existenz des einzelnen Menschen als auch für das Überleben der
Art sind. Beim Rauchen belohnt sich der Mensch also ebenso wie bei der Ausführung
existentieller Handlungen.
Die besondere Wirkung des Nikotins auf das Gehirn besteht in einer
Catecholaminfreisetzung in den sogenannten Belohnungsarealen der Großhirnrinde.
Dies in Verbindung mit dem sensiblen oralen Reiz des Rauchens bewirkt die "positiven"
Gefühle des Rauchens.
Zigaretten enthalten eine ganze Reihe von Substanzen, die sich in ihrer
Suchtwirkung potenzieren. Ammonium (dem Tabak bei der Verarbeitung
künstlich zugesetzt) beispielsweise wirkt wie ein Beschleuniger für das
Nikotin. Der im Tabakblatt enthaltene bzw. künstlich zugesetzte Zucker
verbrennt beim Rauchen, wobei u. a. das ebenfalls süchtigmachende Acetaldehyd
entsteht. Dieser Stoff bewirkt eine Reduzierung des Enzyms MAO-B
(Monoaminooxidase B), das im Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin
abbaut. Man hat festgestellt, dass Raucher bis zu 40 Prozent weniger MAO-B
haben als Nichtraucher. Dementsprechend mehr Dopamin und Serotonin wirken auf
das Gehirn ein, was wie beim Nikotin als angenehm empfunden wird und somit das
Suchtpotential erhöht.
Übrigens wirkt Alkohol an den selben Rezeptoren wie Nikotin. Er
blockiert diese, was dazu führt, dass mehr geraucht werden muss, um sich
entspannt zu fühlen.
Rauchen stresst. Viele Raucher behaupten, mit Hilfe der Zigarette könnten
sie besser Stress abbauen. Das Gegenteil ist der Fall. Wer raucht, um Stress
abzubauen, fügt sich selbst nur weiteren Stress zu, denn der scheinbar
entspannende Effekt des Rauchens kommt nur dadurch zustande, dass durch den
Griff zur Zigarette die Spannung, die durch ein Sinken des Nikotin-Levels
entstanden ist, wieder aufgehoben wird.
"Die gewohnheitsmäßigen Raucher brauchen jedoch bald eine weitere
Zigarette, um die neuen Abstinenzsymptome, die sich wieder einstellen, zu
bekämpfen. Das wiederholte Empfinden negativer Stimmungen zwischen den
Zigaretten bedeutet, dass Raucher dazu neigen, ein leicht
überdurchschnittliches täglich Stress-Niveau zu erleben. Somit scheint Nikotin-Abhängigkeit
eine direkte Ursache von Stress zu sein
Auf eine ausführliche Darstellung des Alkoholproblems verzichte ich hier. Ich gehe davon aus, dass hier die Zusammenhänge von Sucht und Krankheit in etwa bekannt sind.
Hier ist also ein Staat, der die vorsätzliche Schädigung seiner Bürger zulässt, sich daran bereichert. Genau dieser Staat geht nun gegen Ärzte vor, wie mich, gegen Ärzte die Süchtige therapieren, also eine Therapie der Sucht ausführen. Diese Therapie werde ich später erläutern.
Die Verlogenheit dieser Gesellschaft im Suchtbereich degradiert die Justiz zum Handlanger einer Biertisch-Sucht-Experten-Runde.
Diese Verlogenheit drückt sich auch in der Einteilung in illegale und legale Suchtmittel aus. Also in angeblich gefährliche (verboten) und angeblich weniger gefährliche Suchtmittel (erlaubt).
Alle diese zuvor aufgeführten Schädigungen von, zum Beispiel Nikotin, werden von der Justiz gedeckt. Der volkswirtschaftliche Schaden, das menschliche Leid, welches dadurch entsteht, nämlich durch den Konsum von, zum Beispiel Nikotin, wird hier nicht als Straftat gesehen. Das Suchtmittel Alkohol oder Nikotin bewirkt ja angeblich keine Körperverletzung. In welcher Welt leben wir hier? Welch umwerfende Erkenntnisfähigkeit.
Gibt es eine Pflicht des Verkäufers von Alkohol oder Tabak, oder des Produzenten, beim Verkauf, auf die Gefahren hinzuweisen, also aufzuklären?
Der kleingedruckte Satz auf der Zigarettenschachtel: “Rauchen schadet ihrer Gesundheit“ ist lächerlich, ohne Wirkung. Noch schlimmer ist die Wirklichkeit vor deutschen Gerichten, denn die erste deutsche Klage gegen den Zigaretten-Konzern Reemtsma wurde abgewiesen.
Bielefeld (dpa) - Tabakkonzerne sind nicht verpflichtet, auf ihren Zigarettenpackungen vor der Suchtgefahr des Rauchens zu warnen. Mit dieser Begründung hat das Landgericht Bielefeld den Antrag eines an Lungenkrebs erkrankten Rentners zurückgewiesen. Die Richter kamen zu dem Entschluss, dass die Klage des Mannes gegen den Reemtsma-Konzern keine Aussicht auf Erfolg hat. Damit liegt die erste Entscheidung eines deutschen Gerichtes zur Frage der Produkthaftung der Zigaretten-Hersteller vor.
Gibt es gar eine Pflicht der Verkäufer von Tabak oder
Alkohol, die Konsumenten zu therapieren bzw. einer Therapie zuzuführen?
Welcher Kneipenwirt sagt seinem Gast, jetzt reicht es, ich schenke dir nichts mehr ein. Tabak und Alkohol sind ohne Mengenbegrenzung frei erwerblich.
Ferner führe man sich vor Augen, dass Tabak und Alkohol an Gesunde verkauft wird, an Personen die noch nicht süchtig sind. Die damit aber süchtig gemacht werden. Das heißt eine Sucht zu erzeugen wird billigend in Kauf genommen. Von der schädlichen Wirkung ganz abgesehen.
Nicht nur, dass hier eine Unehrlichkeit, eine Ungleichheit drin liegt.
Vergleichen wir diese Schädlichkeit objektiv mit der z.B. von Rohypnol oder Diazepam. So ist auch hier ein großes Missverhältnis festzustellen. Alkohol ist viel schädlicher als Benzodiazepine.
Nun ist es so, dass ich keinem einzigen Gesunden Suchtmittel verschrieben habe. Ich habe vielmehr Süchtige mit dem Stoff herunterdosiert, mit dem sie, bevor sie zu mir kamen, ein Problem hatten. Also sie therapiert.
Es ist unvorstellbar, dass dieser ganze Sachverhalt hier nicht bekannt ist. Daraus ergibt sich die Frage der Objektivität dieses Gerichtsverfahrens, respektive seiner Funktionalisierung für eine bestimmte restriktive Drogenpolitik.
Natürlich kann man sich als Jurist zurückziehen und sich lediglich auf die Frage konzentrieren, hat Conzelmann Körperverletzung begangen. Aber es wäre unehrlich den gesellschaftlichen Hintergrund wegzulassen. Weil eben genau dieser gesellschaftliche Hintergrund letztlich dem Verfahren den üblen Geschmack gibt, dass hier die Justiz funktionalisiert wird für suchtpolitische Stammtischideologie.
Über meine Arbeit als Arzt gebe ich meinen Patienten, meinen
Kollegen und der Öffentlichkeit uneingeschränkt jederzeit Rechenschaft und
Einblick. Von diesem Gericht hier erwarte ich jedoch dass es den Mut hat mit
dieser Verlogenheit hier und jetzt zu brechen. Ich erinnere daran, dass es
vereinzelt mutige Richter gibt, wie den Richter in Kiel, der den Marihuana-Konsum
entkriminalisierte. Sollte das Gericht hier nicht diesen Mut besitzen werde ich
daraus die Konsequenzen ziehen und jede weitere Aussage verweigern, abgesehen
von dieser Erklärung
Ich werde hier nicht die Rolle des Angeklagten spielen. Ich
klage meinerseits die Tabak- und Alkoholindustrie an, wegen fortgesetzter
Körperverletzung mit Todesfolgen. Da dies ein Offizialdelikt ist, sollten sie
reagieren.
Ferner hat die offizielle Drogenpolitik und Gesetzgebung, sowie die Rechtssprechung zu verantworten, dass das Drogenproblem nicht gelöst ist, dass es immer mehr Konsumenten von Drogen gibt, dass die Zahl der Drogentoten stetig zunimmt. Wo bleibt hier die juristische Aufarbeitung?
Nun noch einige Anmerkungen zu dem Verfahren gegen mich.
Dieses Verfahren geht direkt von der Drogenpolizei aus, nämlich einem KHK Paul.
Die Art und Weise der Inszenierung dieses Verfahrens spricht für sich.
Da wird, um in die Praxis reinzukommen, ein Anfangsverdacht kreiert, der nennt sich Abrechnungsbetrug. Dieser Verdacht ist nicht etwa begründet mit Dingen die ich tat, oder nicht tat, nein er begründet sich darauf „Zeitungen zu zitieren“ in denen Artikel über Abrechnungsbetrug stehen. Keinerlei Bezug zu mir, ich habe diese Zeitungen noch nicht einmal gelesen. Ferner wird ein anonymes Schreiben zitiert. Dieses Schreiben stammt direkt aus der Feder eines Zöllners, also eines Kollegen von KHK Paul, der mit einer Junkiebraut herumzog. Geld gegen Geschlechtsverkehr, von ihm als Beziehung deklariert. In diesem Schreiben sind eine Unmenge von Telefonnummern von Dealern aufgeführt Gleichzeitig beklagt er die Inkompetenz seiner Kollegen in Uniform und beschreibt, wie die Junkies Kontrollen am Bahnhof Zoo geschickt verarschen. Und nun erwähnt er noch, dass die meisten Drogenpatienten zu mir kommen. Was hat dies mit Abrechnungsbetrug zu tun? Aber man erkennt wieder das Thema von KHK Paul. Ihn störte, dass ich so viele Drogenpatienten hatte. So, auf diese Weise, hat KHK Paul einen Anfangsverdacht kreiert Und eine Richterin namens Mönich gab dem so zusammengesponnenen, substanzlosen sogenannten Anfangsverdacht, die amtliche Würdigung in Form des gewünschten Durchsuchungsbefehls.
Aber KHK Paul ist ein Name, der schon einmal in einem
Verfahren gegen mich auftauchte.
Damals wurde mir Erpressung vorgeworfen, weil ich einen Teil meiner ärztlichen Arbeit verschenkt hatte. Nun manchen ist eben nichts zu dumm und zu schmutzig um gegen mich vorzugehen. Offensichtlich besitzen sie weder Schamgefühl noch fachliche Kompetenz. Damals führte ein KHK Paul die Vernehmungen, sprich Zeugenbeeinflussung. Hat leider nicht geklappt. Es kam nämlich zu einem Freispruch, der selbst von der Staatsanwaltschaft beantragt wurde. Mehr noch dieser Staatsanwalt empfand Schamgefühl, man sah es ihm an. Ein Ereignis mit Seltenheitswert.
Aber kurz danach, also kurz nach dem Freispruch kam nun ein KHK Paul auf die Idee mir meine Arbeit mit Drogenpatienten vorzuwerfen. Dieses sein Ansinnen wurde zunächst einmal eingestellt. Deshalb die kreative Idee des Abrechnungsbetruges. Dieser Vorwurf ist leider in die Hose gegangen. Warum dieser Verfolgungswahn des KHK Paul? Ein Drogenpatient, dessen Ehefrau ihren Angaben zufolge diesen KHK Paul persönlich kennt, eröffnete mir, ich hätte wohl einen Verwandten eben dieses KHK Paul, der drogensüchtig sei, nicht behandelt. Nun ich kann mich daran nicht erinnern, weil mir der Name desjenigen nicht genannt wurde, aber wenn ich bei einem Drogenpatienten die Behandlung abbrach, dann hatte es seine Gründe und zwar schwerwiegende Gründe. Behandlungen habe ich dann abgebrochen, wenn zum Beispiel ein Patient mich tätlich angriff, mich bedrohte bzw. verletzte. Und dazu habe ich das gute Recht. Nun soweit zu dieser an mich herangetragenen Information bezüglich KHK Paul. Im übrigen aus der selben Quelle: Immer noch, obwohl KHK Paul im Ruhestand ist, soll er Angehörige von Patienten anrufen indem er sich als Leiter der Ärztekammer ausgibt. Sein Ziel dabei, Aussagen gegen mich von Drogenpatienten zu bekommen.
Diese makabere Vorgehensweise hat Stil. So liegt mir die eidesstattliche Erklärung eines Patienten vor, der damals, anlässlich des Abrechnungsbetruges vernommen wurde. In dieser eidesstattlichen Erklärung heißt es:
Betr.: Vernehmung in Gothaer Straße bezüglich des Herrn Conzelmann
Hiermit bestätige ich schriftlich, die bereits in Videoform (14.10.1999) dokumentierten Tatsachen, nämlich dass mir bei meiner Vernehmung Worte in den Mund gelegt wurden. Ich hatte es damals sehr eilig und unterzeichnete ein Protokoll, das bereits vorgefertigt war.
Auch ist ein Teil der Unterschriften nicht von mir.
Herr Klingbeil sagte, dass sie die Praxis Conzelmann schließen wollen.
Die in dem Protokoll gemachten Äußerungen habe ich so niemals gemacht. Das ist gelogen, das ist professionelles Arbeiten, ich war nur 5 Minuten insgesamt da (bei der Vernehmung).
Ich wurde zu Falschaussagen aufgefordert.
Conzelmann ist kein Arzt, wurde mir gesagt, sie haben ihn schlecht gemacht.
Die Wahrheit ist, Herr Conzelmann hat mir sehr gut geholfen.
Soweit das Zitat.
Ich dachte einmal, dass Ermittlungen der Wahrheitsfindung dienen sollten, aber offensichtlich dienen sie dem Vernichtungsinteresse bestimmter Personen, die ihre amtliche Stellung dafür benützen. Durch die bisherigen Ermittlungen und ihre Art und Weise habe ich einen enormen wirtschaftlichen Schaden erlitten. Ich kann dies im übrigen nur als Rufmordkampagne begreifen. Allein schon die telefonische Anfrage bei meinen Patienten: „Hier ist das LKA kennen sie den Herrn Conzelmann?“ hinterlässt beim Angerufenen ein Gefühl, „na was ist da dran“?
Aber schließlich ist es ja das erklärte Ziel, die Arztpraxis Conzelmann kaputt zu machen, egal wie. So wie man dies vertrauensselig auch den Patienten von mir sagte, nicht ohne damit auch eine Absicht zu verfolgen, nämlich die, komm auf unsere Seite, diese Praxis wird eh geschlossen, wir sind die mächtigeren, suggestiv, arbeite für uns, es lohnt sich. In das Repertoire amtlicher Unehrlichkeit gehört auch der Satz der Staatsanwältin Schulze bei der Praxisdurchsuchung wegen angeblichen Abrechnungsbetrugs. Sie sagte beim Vorfinden zurückgebrachter Substitutionsrezepte: „Dies ist ein Zufallsbefund“ und beschlagnahmte diese. Tja die Zufälle haben es wohl dicke in sich, die Ermittlungsakten verraten nun mal leider die Wahrheit, es war nämlich kein Zufall, sondern der eigentliche Grund der Durchsuchung. So schrieb KHK Paul am 22.August 1997: Es ist das Ziel die Praxis Conzelmann zu durchsuchen um „in der Praxis des Arztes CONZELMANN eine Durchsuchung und Beschlagnahme der dort vorhandenen Patientenakten vorzunehmen, damit unter Mitwirkung sachkundiger Ärzte alle Patientenunterlagen ausgewertet und gesichtet werden können. Es ist dabei zu erwarten, dass Herr CONZELMANN fortgesetzt gegen die Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes verstößt, indem er unkontrolliert die Medikamente Rohypnol, Diazepam und DHC ‑ Saft, die in jedem Falle als Drogenersatzmedikamente anzusehen sind, verordnet. Es wird zu beweisen sein, dass Herr CONZELMANN auf diese Art und Weise Drogenabhängigen die Möglichkeit gewährte durch Einzelverkauf rezeptpflichtiger Arzneimittel Verfügung über Bargeld zu erlangen, um mit diesem Geld eigenen Drogenkonsum zu finanzieren. Ich halte es für erforderlich, dass jede einzelne Patientenakte durch einen von der Ärztekammer Berlin bestimmten sachverständigen Arzt überprüft wird, damit Patientenakten die den Verdacht begründen, sichergestellt werden können.“
Hier verrät also KHK Paul was er so denkt, wes Geistes Kind er ist. Der Arzt als Komplize der Junkies. Es ist diesen Menschen offensichtlich vollkommen fern zu begreifen, dass ein Arzt ein Arzt ist. Als Arzt habe ich eine ärztliche Sicht und die heißt gesundheitliche Probleme ärztlich zu lösen. Genau dies habe ich auch getan.
Diese ganzen Merkwürdigkeiten sind selbst Herrn Engelhardt von Medicus aufgefallen. Er sagte mir, dass er bewusst den direkten Kontakt zu KHK Paul vermieden hätte. Warum wohl?
Nichts desto trotz haben seine eigenen Leute Falschaussagen gegen mich protokolliert, die bereits aus den Krankenunterlagen als Lüge erkennbar waren. Offensichtlich hatten sie den Auftrag, auf jeden Fall Aussagen gegen mich zu produzieren. Das Ziel war, nicht zu ermitteln, sondern Belastungsaussagen gegen mich zu produzieren. Dies zur Vorgeschichte und Vorgehensweise gegen mich.
Dies alles kann ich nicht als rechtsstaatliches Verfahren bezeichnen. Ich bin weder Abrechungsbetrüger, noch Körperverletzer, noch sonst irgendwie kriminell. Was hier abläuft ist, dass ich verfolgt werde wegen meiner Arbeit. Aber auch diese Arbeit habe ich nicht schlecht, sondern gut geleistet, weit besser als die Mehrzahl meiner Kollegen. Auch in der Frage des Einsatzes von Opiaten erlaube ich mir ein Beispiel zu nennen,
die Frau Jenny H.
Frau H. war beim Orthopäden, also dem sogenannten Facharzt, wegen Rückenschmerzen. Dieser hatte sie mit Opiaten eingedeckt und die Patientin, als diese in ihrer Wirkung nachließen, beschimpft. Sie kam zu mir. Ich habe die Patientin in einigen Wochen mittels Neuraltherapie schmerzfrei gemacht. Ihre Entzugserscheinungen, die sehr heftig waren, habe ich ebenfalls gezielt reduziert durch absteigende Dosen von Tramal. Auf deutsch gesagt, meine Arbeit ist nicht nur gut, nein sie ist einfach in jeder Hinsicht besser und verantwortungsvoller als die der meisten meiner Kollegen einschließlich der von sogenannten Fachärzten. Wobei ich damit in keiner Weise die qualifizierte Arbeit meiner Kollegen, egal ob Facharzt oder Praktiker heruntersetzen will.
Die Geschichte der Anklage gegen mich ist von vorn herein angelegt als eine Intrige. Es geht darum mit den Mitteln der Justiz eine erfolgreiche Suchttherapie zu verhindern.
Es gibt in der BRD keinerlei suchtmedizinische Forschung die diesen Namen verdient. Es gibt weltweit keinerlei fundierte Literatur z.B. zum Thema Polytoxikomanie (Mehrfachabhängigkeit). Dies lässt sich eruieren, wenn man im Internet nach dem Begriff Polytoxikomanie sucht. Es ergeben sich weltweit Null Treffer, abgesehen von Hinweisen auf selbsternannte Therapieeinrichtungen.
Dies ist nicht verwunderlich, steht doch sowohl ein Teil der Industrie, der Banken, als auch des Staates unter dem Einfluss der Drogenmafia.
Schauen wir uns die real-politische Situation an.
Der Staat hat eine Menge von Gesetzen. Abgesehen von deren Legitimation und Sinnhaftigkeit: kein Gesetz hat, trotz seiner Eindeutigkeit, den Drogenkonsum auch nur im geringsten eingeschränkt. Im Gegenteil, die Illegalität selber ist ja die Voraussetzung der exorbitant hohen Gewinne. Diese hohe Gewinnrate ist zugleich ein starkes Motiv den Stoff zu handeln, also sich neue Käuferkreise zu erschließen.
7 % des Welthandels sind Drogenhandel! Die Milliardengewinne der Drogenmafia fließen direkt in die Wirtschaft. Sie sind inzwischen fest eingeplant. Als Beispiel für die Verstrickung von Mafia und Wirtschaft sei auch die Waffenproduktion bzw. der Waffenhandel erwähnt. Die Drogenmafia hat einen Bedarf nach Waffen zu ihrer eigenen Logistik. Dieser Bedarf wird über Waffengeschäfte, also das Ankaufen von Waffen gedeckt. Dass die Drogenmafia auch selber mit Waffen dealt ist naheliegend. Ebenso zur Logistik des Drogengeschäftes gehören eine Menge von meist kleinen Imbissläden. Hier wird teilweise Geld „gewaschen“, gleichzeitig sind sie Treffpunkte für Drogendeals. Außerdem ist die Drogenmafia ins Falschgeldgeschäft eingestiegen. Auch hier sind kleine Restaurants z.B. geeignet Falschgeld in Umlauf zu bringen. Dass die Drogenmafia keine Skrupel hat ihre Interessen durchzusetzen, ergibt sich zum einen aus der personellen Zusammensetzung, von eben Kriminellen, sowie aus der enormen Höhe des Gewinnes. Auch ist es hier naheliegend, dass sämtliche Parteien Spenden von der Drogenmafia erhalten, um letztlich eine Drogenpolitik im Sinne der Drogenmafia zu gestalten. Als Beleg für diese falsche Gesetzgebung sei die Änderung der BtmVV (Betäubungsmittelverschreibungsverordnung) von 1998 genannt. Dort wurde zum Beispiel die damalige Massensubstitution mit Codein dem Btm unterstellt, damit zwar anerkannt, aber mit dem Zusatz, Codein nur dann zur Substitution zu nehmen, wenn Methadon nicht vertragen wird. Seit dieser Gesetzesänderung steigt die Zahl der Drogentoten wieder enorm an. Gleichzeitig sei daran erinnert, dass die CDU die Spenderliste ihrer Mäzene immer noch geheimhält. Es wäre doch sehr unangenehm wenn hier die Wahrheit ans Licht käme.
Dass die Lobby der Drogenmafia auch versucht sich sogenannten Experten zu kaufen liegt ebenfalls in der Logik des Geschäftes.
Ferner hat der Staat Geheimdienste die einen großen Finanzierungsbedarf haben.
Operationen der Geheimdienste im Ausland erfordern Geld. Sie erfordern Personal und Material. Beides kostet Geld. Subversive, zum teil bewaffnete Aktionen, erfordern sogar sehr viel Geld. Nun woher dieses Geld nehmen? Aus dem Staatssäckel? Was nun wenn die Aktion auffliegt? Wenn herauskommt, dass zum Beispiel der Staat X eine subversive Aktion im Staat Y vorgenommen hat? Das gäbe Probleme bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine subversive Aktion ist aber eine Aktion, die bewusst unter dieser Schwelle des kriegerischen Konfliktes gehalten wird. Sie darf auf keinen Fall auffliegen. Also darf auch die Finanzierung keine offizielle Finanzierung sein. Was heißt dies?
Dies heißt dass große Mengen Geldes illegal beschafft werden müssen. Hier bieten sich Drogen und Waffengeschäfte an. Insbesondere das Drogengeschäft ist für die im Ausland tätigen Geheimdienste besonders interessant. Die Gewinnspanne beträgt cirka 2000 Prozent.
Bereits Viktor Marchetti und John D. Marks haben in den 70 iger Jahren in ihrem Buch CIA beschrieben dass sogenannten Tarngesellschaften gegründet werden, wie Fluggesellschaften, die für diesen Zweck geeignet sind. Das Buch ist trotz der Zensur, die Teile des Manuskriptes löschte, interessant genug um diesen Mechanismus zu verdeutlichen.
Also auch hier wird klar, dass staatliche Interessen eine Liberalisierung des Drogengebrauchs nicht zulassen werden, da sie ein elementares Interesse an der Illegalität haben wie oben ausgeführt. Nur durch diese Illegalität sind diese riessigen Gewinnspannen möglich.
Zur Konkretisierung hier der Hinweis auf einen Autounfall am 3 November 1996 in der Türkei.
Am 3. November 1996 rast auf der Autobahn bei Susurluk eine schwarze Mercedes Limousine in einen Lastwagen. Drei der vier Insassen sind sofort tot, der vierte überlebt schwerverletzt. Solch ein Unfall ist in der Türkei an sich nichts ungewöhnliches. Dieser Unfall, vielmehr die Zusammensetzung der Insassen des Mercedes jedoch, erschüttert die ganze Türkei.
Bei dem schwerverletzt aus dem Wagen Geborgenen handelt es sich um den Abgeordneten der Partei des Rechten Weges von Vizeministerpräsidentin Tansu Ciller, Sedat Bucak. Einer der Toten ist Bucaks enger Freund und ehemaliger stellvertretender Polizeichef Hüseyin Kocadag, die zweite Tote ist ein Topmodell aus der Türkei. Der dritte Tote dagegen ist Abdullah Catli, ehemaliger Vorsitzender der Grauen Wölfe in Ankara und seit Jahren steckbrieflich mit einem internationalen Haftbefehl von Interpol gesuchtes Mitglied der Drogenmafia. Abdullah Catli wird auch im Zusammenhang mit dem Papst-Attentat als wahrscheinlicher Komplize des Papst-Attentäters Mehmet Ali Agca gesucht. Darüber hinaus werden in dem Wagen Schnellfeuerwaffen, Schalldämpfer, Abhörgeräte und falsche Pässe gefunden.
Dieser Unfall und die danach zu Tage tretenden Zusammenhänge, erklären vieles, was bisher zwar bekannt war, aber von vielen nicht wahrgenommen wurde.
Die Medien deklarieren: "Wir wollen einen Staatsanwalt". Als ob sie nicht wüssten, unter welchem Justizsystem dieses Land regiert wird. Welcher Staatsanwalt und welches Gericht könnten Anklage erheben? Mahir Kaynak gibt eine Antwort darauf: "So einen Staatsanwalt würde man am Boden schleifen". Ja, so einen mutigen Staatsanwalt zu finden ist schwierig, sogar unmöglich.
Beweis: Günter Amendt, Gudrun Eussner, Frau Jaeckel
Die ideologische Beeinflussung des Staates und der Öffentlichkeit besteht vereinfacht gesagt darin: Drogen sind schlecht, wer Drogen nimmt ist schlecht.
Also Abstinenz, d.h. Abstinenztherapie. Wohlwissend, dass dies für über 90% der Süchtigen ein nicht gehbarer Weg ist. Damit bleiben sie weiter Kunden. Bleiben weiter abhängig. So wie die ideologische Verblendung es geschafft hat die Sucht in gute und schlechte Drogen einzuteilen, wird nun auch die Therapie in gute und schlechte Therapien eingeteilt.
Gute Therapie das ist Abstinenztherapie. Substitutionstherapie ist die schlechte Therapie. Sie nimmt der Drogenmafia die Kunden weg.
Ebenso zur Verschleierung gehört die enorme Dimension des Drogenproblems zu verharmlosen. Dass Sucht eine schwere oft langwierige Erkrankung ist, wird durch den Begriff Abstinenz verkannt. (Es wird suggeriert: Hör doch einfach damit auf, wenn nicht: selber schuld)
Um es klar zu sagen. Natürlich gibt es immer wieder Süchtige, die auch den Weg der Abstinenz erfolgreich gehen können. Als Beispiel erwähne ich Synanon. Nun, dies ist eine Lebensgemeinschaft, die streng hierarchisch gegliedert ist. Von 100 Junkies die hier vorsprechen blieben 1 oder 2 übrig welche letztlich bei Synanon auch clean sind. Doch selbst von diesen ist langfristig gesehen immer wieder Fakt, dass sie Synanon verlassen weil oder um Drogenkonsum zu praktizieren.
In der Drogentherapie darf man nicht den Wunsch mit der
Wirklichkeit verwechseln.
Auch bei der Sucht gibt es jedoch unterschiedliche Ausprägungen, unterschiedliche Süchte, unterschiedliche Schweregrade. Die schwerste Form der Abhängigkeit ist die Mehrfachabhängigkeit die Polytoxikomanie. Die Polytoxikomanie ist das Endstadium stofflicher Abhängigkeit.
Die Therapie der Polytoxikomanie ist sicherlich die schwierigste Form der Therapie. Als erstes stellt sich die Frage, wen behandelt man?
Dies sind Patienten, die Heroin, Kokain, Alkohol, Nikotin, Haschisch, Tabletten aller Art insbesondere Benzodiazepine zu sich nehmen. Die Entwicklung dieser Menschen lässt vermuten, dass sie auf deutsch gesagt, den Hals nicht voll genug bekommen können. Sie versprechen sich von denTabletten eine Besserung ihrer Gefühls- und Wahrnehmungslage. Sie sind bereits sozial schwer geschädigt. Diese Patienten sind schwer zu führen. Sie halten sich zunächst einmal nicht an ärztliche Anweisungen. (Was ja auch selbst „normale Patienten“ oft nicht tun).
Der erste Schritt in der Behandlung dieser Menschen besteht darin, eine tragfähige Vertrauensbasis entstehen zu lassen. Die Realität sieht so aus, dass die Substanzen, welche auch immer, ob Heroin, Kokain oder Tabletten, problemlos auf dem Schwarzmarkt existieren. Außerdem trägt die Chipkarte auch dazu bei, dass Süchtige in ihrem nuttigen Verhalten unterstützt werden. Wie die Nutte den Freier, so wechseln sie eben den Arzt oder gar die Ärzte. Dies ist Realität, egal ob es einem passt oder nicht passt.
Die Behandlung der Sucht teilt sich nun in zwei Phasen ein.
Phase eins: Stabilisierung der Situation (Versorgung von Abszessen, Ratschläge im Sozialen Bereich, antidepressives Einwirken auf akute Probleme) Einbindung des Patienten, Herstellung eines Vertrauensverhältnisses.
Phase zwei ist die Phase der Reduktion des Stoffes. Zur Art des Stoffes verweise ich auf Prof. Dr. Dieter Ladewig von der Universitätsklinik in Basel. Er schreibt „die einfachste Strategie ist das benutzte Benzodiazepin über einen längeren Zeitraum hinweg auszuschleichen.“ Ferner schreibt er: „Für das ambulante Setting ist ein ausgesprochen langsames Vorgehen notwendig“ und er erwähnt eine erhebliche Rückfallgefährdung.
Zunächst einmal eine Anmerkung zu der Menge welche in Drogenkreisen konsumiert wird. Da sind riegelweise Einnahmen in Höhe von 60 bis 80 oder mehr Rohypnol pro Tag plus bis zu 120 Diazepam pro Tag nicht selten. Der Standard dürfte so bei 20 bis 30 Rohypnol plus ebensoviel oder noch mehr Diazepam liegen. Die Applikationsform ist nicht immer oral sondern häufig i .V. Die anfängliche Motivation des Abhängigen ist der nachlassenden Wirkung von Heroin (Toleranzentwicklung) entgegenzuwirken und sich einen zusätzlichen Kick zu holen.
Eine schlagartige, bzw. eine zu schnelle Reduktion dieser Benzodiazepine kann zu Epileptischen Anfällen führen, die tödlich enden können. Hier ist also, im Gegensatz zum Heroinentzug, eine Gefahr für Leib und Leben des Konsumenten vorhanden. Beim Heroinentzug entstehen zwar sehr starke Schmerzen und sonstige unangenehme Erscheinungen, aber eine gesundheitliche Gefahr existiert nicht.
Hier kurz ein Hinweis auf die Frage, stationär oder ambulante Behandlung des Drogenproblems.
Es ist Mode geworden sich einfach ins Krankenhaus zu legen und da wird man dann gesund. Diese Einstellung ist bei sehr vielen Krankheiten vorhanden. Ebenso wie der Mythos des Facharztes in der Gesellschaft herumgeistert. Dieser kann dann alle diese fachlichen Probleme lösen. Dies ist alles wenig reflektiert und oberflächlich. Der Patient ist der Passive, an dem irgend etwas passiert, das Ärzte dann ausführen. Die aktive Zusammenarbeit durch Arzt und Patient ist jedoch der einzige sinnvolle Weg. Der Gipfel falscher Vorstellungen ist der sogenannte Turboentzug. Die Propaganda macht weis: Man legt sich ins Bett, wird narkotisiert. Der Körper wird in der Narkose vom Gift befreit. Der Drogenpatient wacht dann auf und hurra er ist clean. Ei wie dumm. Hier wird verkannt, dass Lifestyle also Lebensführung der erste Ansatzpunkt für jede Therapie ist.
Auch im Bereich der Drogentherapie kann man von ach so klugen Kollegen hören: Einfach einweisen. Gut, man ist das Problem los. Aber erstens der Patient muss auch tatsächlich gewillt sein hier diesen Weg mitzugehen. Und zweitens alle Erfahrung zeigt, dass eine Behandlung unter spezial Bedingungen, hier von mir „Käseglocke“ genannt, nicht langfristig den Erfolg hat, der angestrebt wurde. Viele Drogenpatienten haben oft mehrfach Kurzzeit oder auch Langzeittherapien hinter sich. In der Regel ist der erste Schuss schon nach ein paar Tagen oder nach einigen Wochen fällig. So, das ist die Realität. Sicherlich gibt es auch Gründe Drogenpatienten einzuweisen aber zur Problemumgehung ist eine Einweisung nicht geeignet.
Was macht die erfolgreiche ambulante Therapie aus?
Wichtig ist, dass der Abhängige wirklich motiviert ist mit der Sucht zu brechen. Wichtig ist dies unter realen Bedingungen zu erreichen, also unter den alltäglichen, normalen Lebensbedingungen. Hat man dies auf diese Weise erreicht, ist der Erfolg in der Regel auch dauerhaft. Jeder Drogenabhängige hat Zeiten des Clean seins hinter sich. Dies hat er in der Regel ganz alleine, ohne Arzt, ohne Therapeut, geschafft. Aber dann kam unweigerlich erneut der Rückfall. Um diesen Rückfall zu verhindern hat sich am besten die Sozialtherapie bewährt.
Die Sozialtherapie um die es hier geht, ist eine von mir entwickelte Methode, die sowohl bei Drogenpatienten als auch bei anderen Patienten mit schweren seelischen Störungen (Borderlin, Depression, Psychosen) zum Erfolg führt. Ich habe hier Erfolge vorzuweisen bei Patienten die bereits alle anderen Therapien hinter sich hatten, ohne Besserung der Krankheit. Diese Therapie ist allerdings für den Arzt sehr aufwendig, sie erfordert viel Zeit, viel Zuwendung zum Kranken und umfasst eben das soziale Umfeld bzw die Beeinflussung zur Änderung des sozialen Umfeldes.
Der Drogenpatient lebt in einem bestimmten sozialen Umfeld, hat eine bestimmte persönliche Vorgeschichte.
Bei meiner Arbeit auf diesem Gebiet fand ich heraus, dass eine ganz bestimmte Konstellation typisch ist für die Entwicklung des Drogenproblems. Bei cirka zwei Drittel der Abhängigen ließ sich in der Familienanamnese folgende Konstellation finden. Die Beziehung zur Mutter war meist gut bis sehr gut. Die Mutter war überfürsorglich nachgebend. Gleichzeitig fehlte ein Vater, d.h. der Vater war entweder real nicht vorhanden, oder er kümmerte sich eben nicht.
Im Pubertätsalter kam nun hier die Clique als „Vaterersatz“ Hier eingebettet unter Gleichaltrigen und Gleichgesinnten reichte es aus wenn einer den Drogenkonsum praktizierte. Die Neugier und zugleich die Perspektivlosigkeit des Lebens der Jugendlichen waren Vehikel um die Transformation zum Junkie zu bewerkstelligen.
Der Verlust, bzw. das Nichtvorhanden sein des Vaters, bedeutet ein Fehlen von Autorität und damit von Führung und Orientierung. Dem Heranwachsenden fehlen klare Werte und soziales Verhalten, weil die Keimzelle der Familie bereits als solche zerstört ist.
Dies wiederum bestimmt das Persönlichkeitsbild des Junkies. Er ist eine Person, die keine Orientierung hat. Eine Person mit einem schwachen Ich. Er hat nun als Süchtiger den Mechanismus gelernt, dass durch das Einnehmen von Drogen sein an sich unausgefüllter Lebensraum mit Empfindungen ausgefüllt war. Die Wirkungen, insbesondere von Heroin und Kokain, sind sehr stark, werden als sehr angenehm empfunden. Somit ist die Wiederholung fast unabwendbar. Wir haben es hier also damit zu tun, dass eine schwache Persönlichkeit mit starken Drogen konfrontiert ist. Diese Drogen bestimmen fortan das Leben des Abhängigen. Nach einer Phase in der diese Drogen sehr positiv erlebt werden, kommt dann die Erfahrung, dass die Wirkung allmählich nachlässt. Es entsteht auch das Problem, dass Drogen Geld kosten. Hier ist der Weg in die Kriminalität für einen großen Teil der Süchtigen vorgezeichnet. Zuerst wird die Dosis gesteigert. Danach wird die Applikationsform, welche zuerst in der Regel darin besteht, dass der Stoff geraucht wird, umgewandelt in die Form des i.V.- Konsums. Erneut wird die Dosis gesteigert. Damit ist aber auch mehr Geld zur Beschaffung erforderlich. Hier erfahren die Drogenabhängigen, dass sie die Wirkung von Heroin durch die Einnahme von Tabletten verstärken können, bzw. eben einen weiteren Kick sich dadurch zuführen. Mit all diesen Erfahrungen hinter sich kommen die Abhängigen dann in die ärztliche Behandlung. Der medizinische Ausdruck für ihren Zustand wird als Polytoxikomanie bezeichnet. Ihre Motivation ist unterschiedlich. Es ist nun nicht Aufgabe des Arztes hier moralisch zu bewerten, sondern helfend und aufklärend zu wirken. Ich nenne die eigentliche Arbeit die hier zu verrichten ist Motivationsarbeit. Es gilt bei jedem Arzt/Patientenkontakt auf den Abhängigen einzuwirken. Es ist zu erkunden was er in der Zwischenzeit gemacht hat. Seine sozialen Probleme zu besprechen. Seine gesundheitlichen Probleme zu besprechen.
Als weiteren therapeutischen Ansatz entwickelte ich eine Methode die ich „tiefenpsychologisches assoziiertes Malen“ bezeichne. Was ist dies?
Nun der Drogenpatient hat die Aufgabe abstrakt, das heißt spontan und ohne nachzudenken ein Bild zu malen. Das Bild hat seine Empfindungen zum Ausdruck zu bringen die ihm spontan einfallen bei dem Gedanken an seine Sucht. Diese Bilder wurden dann gemeinsam besprochen und gedeutet. Natürlich war auch hier die Grenze des Erfolgs durch die freiwillige Mitarbeit des Drogenpatienten gegeben. Als Beispiel sei Herr Nowack erwähnt, der es sich sehr einfach machte und eben nur eine Spritze malte. Nun auch das wurde besprochen und er durfte dann ein neues anspruchvolleres Bild malen. Auch hier zeigte sich, dass ein Teil der Patienten dies annahmen, sich gefordert fühlten und ein anderer Teil es eben auf minimalem Niveau erfüllte.
Es gilt den Süchtigen immer wieder vor Augen zu führen, dass es nur zwei Wege gibt, entweder weg von den Drogen oder nicht weg von den Drogen. So wie bei der Schwangerschaft. Ein bisschen schwanger, das gibt es nicht. Es gilt das Vertrauen der Junkies zu gewinnen. Es gilt zu überzeugen ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. Es gilt zu zeigen, dass es sich lohnt aufzuhören. Um hier Struktur und Systematik zu bekommen habe ich Formulare entwickelt.
Siehe Anlage (Kontrollzettel)
Diese Formulare hat der Patient zu Hause auszufüllen. Er hat darin seinen eventuellen Beikonsum einzutragen. Ferner sind seine Stimmung und seine Entzugsituation gefragt. Dies ist jeweils skaliert in Werte zwischen 1 und 3. Dieses Formular hat der Abhängige bei jedem Arztkontakt ausgefüllt vorzulegen. Es lässt sich an Hand der Eintragungen des Süchtigen, wenn sie denn wahrheitsgemäß sind, nachweisen, dass sein Wohlbefinden nicht von den Tabletten oder dem Heroin abhängig ist. Vielmehr stellt sich heraus dass die Werteskala bei weniger Konsum sich positiver gestaltet.
In der praktischen Arbeit stellt sich nun auch die Frage des „kalten Entzugs“ bzw. des Tempos für die Reduktion von Stoffen. Im Laufe meiner Arbeit mit Abhängigen habe ich durchaus vieles auch gelernt. Sowohl aus Büchern als auch aus der Praxis. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass der kalte Entzug, den ich anfangs durchaus befürwortete keine guten Ergebnisse brachte. Das heißt dass der Abhängige sehr bald wieder Drogen nahm. Ich habe so gelernt zu gewichten. Als wichtigstes Ziel meiner Arbeit sehe ich den dauerhaften Erfolg. Also für den Rest des Lebens keine Drogen mehr zu nehmen. Es hat sich herausgestellt, dass dies quasi ein Wachstumsprozess ist. Es kommt nicht auf das Tempo der Entwicklung an, sondern auf deren Dauerhaftigkeit. Was nützt es, wenn jemand durch forciertes Drängen clean ist, aber später doch wieder einen Rückfall hat. Dann war es schließlich umsonst.
Es hat sich gezeigt, dass das Herunterdosieren, zum Beispiel der Tabletten, oder auch des DHC Saftes anhand der Kontrollzettel und in Übereinstimmung mit den Süchtigen die besten Ergebnisse brachte.
Ich habe gelernt, Sucht ist heilbar. Gleichzeitig darf
man die Situation nicht verkennen, man darf nicht vergessen mit welchem Publikum man es zu tun hat.
Es handelt sich um zum Teil psychisch schwer bis schwerst geschädigte Personen. Ihr Erscheinungsbild ist auch rein Äußerlich so, dass ihr Drogenkonsum erkennbar ist. Sie sind unordentlich, sie stinken, manche haben keine Wohnung, schlafen zum Beispiel auf dem Friedhof. Ihr Verhältnis zur Ehrlichkeit ist oft so, dass sie auch den, der ihnen hilft, beklauen. Anders ausgedrückt für einen Schuss Heroin verkaufen sie ihre eigene Mutter. Sie beklauen ihren Partner, ihre Partnerin, nur um mal wieder Stoff zu haben. Manche von ihnen bringen es auf 10 bis 12 oder mehr Diebstähle pro Tag in Kaufhäusern ohne dass sie erwischt werden. Wir sehen auch für die Gesellschaft ist der Schaden immens. Hier sind immer drei Gruppen zu unterscheiden. Gruppe eins, diese sind ehrlich motiviert, wollen wirklich aufhören. Gruppe zwei, sie sind ambivalent wollen heute aufhören, morgen wieder Stoff nehmen. Gruppe drei, sie sind geschickte Lügner und täuschen ihre Bereitschaft zum Aufhören vor. Die Übergänge zwischen diesen drei Gruppen sind fließend. Und natürlich kommt es vor, dass ein Abhängiger die Gruppe wechselt. Es ist ärztliche Aufgabe auch die ambivalenten Süchtigen in ihrer Motivation zu stärken und auch in dieser Gruppe Erfolge anzustreben. Es liegt in der Natur der Sache dass, ich die Sucht eines Süchtigen nur insofern behandeln kann als dieser die Behandlung zulässt. In der Praxis zeigt sich, dass auch Erfolge möglich sind bei Patienten, die zunächst einmal als äußerst schwierig gelten.
Als Beispiel nenne ich Andreas B.
Ein Erfolg bei allen Abhängigen ist leider nicht möglich. Es hat keinen Sinn sich hier Illusionen zu machen. Es ist auch nicht möglich von vorn herein eine Auswahl zu treffen um die herauszufiltern bei denen es eher Sinn macht, weil man sonst Personen übergeht, wie z.B. Andreas B..
Als Andreas zu mir kam war er nicht nur schwerst abhängig von sämtlichen Giften er hatte auch ein Sozialverhalten drauf das sehr problematisch war. Er kam hier mit gestohlener Ware an. Er zerstörte hier mit seinem Messer mutwillig Plakate, er war schlecht gekleidet, milde ausgedrückt. Es dauerte dennoch erstaunlich kurze Zeit bis er begriff und mitmachte langsam herunterzudosieren. Auch sein Sozialverhalten wurde besser. Er entschied sich für eine Langzeittherapie. Ich füllte den Antrag aus. Die Langzeittherapie wurde bewilligt und er ist bis heute clean. Hat Arbeit und ist Vater geworden.
Dennoch wenn man sich mit Drogenpatienten einlässt muss einem bewusst sein, dass dies ein schwieriges Publikum ist. Ein Teil dieser Leute hat Verhaltensweisen drauf die sich so beschreiben lassen. Sie klauen auch in der Arztpraxis. Sie dealen und machen Geschäfte. Sie suchen ihren Vorteil, denken kurzfristig und verhökern ihnen anvertraute Ersatzmittel. Dieses Verhalten hat nichts mit der Art der Substitution zu tun, sondern mit dem Klientel selber. Auf deutsch es werden sowohl Tabletten wie auch Methadon oder DHC-Saft oder oder gehandelt. Dieses Verhalten lässt sich durch keinerlei Kontrollmaßnahmen verhindern. Schuld jedoch an all diesen Geschäften ist die Prohibition. Diese Prohibition ist im Interesse der Drogenmafia und der Großanbieter von Tabletten.
Hier einige Anmerkungen zu der Erfindung des Dealers in Weiß. Es wurde und wird immer wieder der Vorwurf gemacht, dass Ärzte verantwortlich wären für den Tablettenkonsum, zum Beispiel am Bhf Zoo. Nun ich setze als bekannt voraus, dass die BtmVV im März 1998 geändert wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde Rohypnol für Drogenpatienten unter das Btm gesetzt.. Nur Fakt ist, der Preis für ein Tablette ist von 2Mark50 auf 2 DM gesunken. Also ist das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage eher noch gestiegen. Kein Wunder, weil eben bei einem Markt auch die Gesetze des Marktes gelten. Für diejenigen welche hier mangelnde Sachkompetenz haben, sei erwähnt, dass ein großer Teil der Tablettenhändler diese Tabletten zu Hunderten bis zu Tausenden handelte. Dabei wurde so verfahren, dass ein kleiner Teil mitgeführt wurde, ebenso wurde ein Rezept mitgeführt. Kam eine Kontrolle, wurde eben dieses Rezept gezeigt und damit die mitgeführte Menge legitimiert. War diese Menge verkauft wurde aus dem Depot Nachschub geholt usw. usw. So viel zum Märchen der Dealer in Weiß.
Es gibt noch viele andere Märchen auf diesem Gebiet. Da ist zum Beispiel der Mythos des Methadonprogramms. Der Begriff Programm suggeriert, dass hier etwas zielsicher bewegt wird, eben programmgemäß. Es wurde lange so getan als ob diese Programmpatienten keinen Beikonsum hätten. Dies ist einfach total falsch. Beikonsum ist bei fast allen Drogenpatienten gang und gäbe. Die Art der Urinkontrollen wird von vielen Ärzten häufig ohne Sicht durchgeführt mit dem Argument, es würde gegen das Schamgefühl verstoßen. Derart zustandegekommene Ergebnisse werden dann als Erfolg gehandelt. Erst in letzter Zeit haben sich einige Ärzte dazu durchgerungen ehrlich zusein oder sie wurden vielleicht auch klüger. Inzwischen wird offen über das Problem des Beikonsums unter Methadon gesprochen. Methadon bewirkt eine emotionale Verflachung. So dass gerade dadurch viele Heroinsüchtige, die vorher kein Kokain nahmen, nun in dieser Droge ihre emotionale Erfüllung suchen. Oder auch in dem quasi ganz normalen Alkoholgenuss, der zum Teil extreme Ausmaße annimmt. Aber auf diesem Gebiet der Suchttherapie herrscht kein sachliches Herangehen an Probleme vielmehr wird ideologisch vorgegangen. Auch verhindert das Programm nicht, dass ein Süchtiger dennoch den Arzt wechselt, trotz Programm, wenn sein Arzt ihm zu streng ist. Er wechselt eben und besteht auf seinem Recht auf Sucht. Es wird formuliert, dass nicht sein kann was nicht sein darf. Aber im Suchtbereich klappt dies so selten wie ein Treffer im Lotto. Oft sind Ärzte in Gremien, die kaum in ihrem Beruf gearbeitet hatten, wie zum Beispiel gerade in Berlin. Sie üben Einfluss aus indem sie in Institutionen sitzen. Und weil sie da sitzen werden sie als fachkompetent betrachtet, nicht etwa weil sie es sind. Oft werden Gerichtsmediziner oder Pharmakologen als sachkompetent gehandelt. Das ist zum kaputtlachen, woher soll ein Pathologe auch nur die geringste Ahnung vom Suchtproblem haben. Tote sind nicht mehr süchtig. Das einzige was er sieht sind die Leichen. Die untersucht er und stellt dann die darin befindlichen Stoffe fest. Und auch der Pharmakologe hat eben nur mit diesen Stoffen zu tun, mit der Frage, wie lange bleibt der Stoff im Körper, wie sind die Nebenwirkungen oder anders formuliert die Toxizität. Ich will damit nicht ihr Wissen auf ihrem Gebiet unterminieren, aber eben auch nur dieses haben sie. Von den Lebenden, den Süchtigen, ihren Problemen, ihrem Verhalten, haben sie keinen Schimmer. Wir sind eben in Deutschland. Zur Verdeutlichung unterschiedlicher Vorgehensweise unterschiedlicher Gewichtung und Herangehensweise werde ich auf die Nutzbarkeit von DHC eingehen.
DHC ist inzwischen eine zur Substitution zugelassene Substanz. Allerdings wurde sie eben durch die Nichtkompetenz dieser sogenannten Fachleute in ein Nischendasein verbannt. Die BtmVV schreibt dem Arzt vor, dass er primär Methadon zu verschreiben hätte. Wo gibt es denn so etwas, dass ein Jurist oder irgend eine Kommission, einem Arzt eine Therapie vorschreibt. Wie wäre es denn, bei Lungenentzündung anlog vorzugehen und zunächst einmal Antibiotikum Nr. 1 vorzuschreiben um dann, aber auch nur dann, wenn dies nicht vertragen wird, eine andere Therapie vorzuschreiben, nämlich Antibiotika Nr. 2. Also ignorierend, dass es noch ganz viele andere wirksame Medikamente gibt. Aber mal von dieser Absurdität abgesehen, schauen wir uns doch einmal die Argumente an, mit denen Methadon als die Nummer eins begründet wird. Methadon ist zur Substitution besonders geeignet weil, es eine langsame Eliminierung hat. Also lange im Körper einen hohen Spiegel aufrecht erhält.
Das heißt mit anderen Worten, dass das Gift, das Opiat Methadon, lange im Körper verweilt wird als positiv beschrieben. Nebenbei bemerkt schafft Methadon eine viel längere und viel heftigere Entzugsituation als Heroin. Nun DHC bleibt tatsächlich kürzer im Körper und kann deshalb auch nach der BtmVV bezüglich der 2. und 3 Portion mitgegeben werden. Die Experten gehen also von der Notwendigkeit einer dreimaligen Gabe von DHC aus. Nun nach all meinen Erfahrungen mit eben dieser Substanz ist es so, dass DHC sehr oft nur zwei mal am Tage genommen wird, ohne dass ein Entzug da wäre. Nun das kann sich ein Pharmakologe natürlich nicht erklären, weil da gibt es etwas was er nicht kennt, das ist die Seele oder anders gesagt die Psyche. Es ist gut, wenn ein Patient weniger vergiftet wird, wenn ich mit weniger Substanz, mit einer schwächeren Substanz, auskomme und auch Erfolg habe. Dies ist aus meiner Sicht ein Argument für DHC, nicht gegen DHC. Es wird verkannt, dass bei der Sucht zwei Probleme gleichzeitig existieren, ein körperliches und ein psychisches, oder wie es häufig formuliert wird, Körper und Kopf. Kopf ist eben stärker. Eine Patientin von mir hat dies neulich so formuliert. „Wenn ich arbeite brauche ich kein DHC“. Ei wie schön. Die Suchtbehandlung ist eben kein Geben von Ersatzmitteln, obwohl dies auch nötig ist, sondern primär eine Gesprächsbehandlung. Insofern ist der Stoff sekundär, aber auch hier sollte ein breites Spektrum von Mitteln vorhanden sein, damit diese dann auch sinnvoll eingesetzt werden. Hilfreich wäre hier eine tabulose Diskussion, ein offener Erfahrungsaustausch unter den substituierenden Ärzten. Natürlich gibt es Drogenpatienten, die DHC literweise getrunken haben, es gibt aber auch Drogenpatienten, die ihrem Arzt weis machen, dass sie 20 und mehr Milliliter Methadon pro Tag brauchen. Wie gesagt, mit jedem Mittel kann man Missbrauch treiben. Dieser Missbrauch wird dann von den Gegnern der Substitution als Argument gebraucht gegen die Substitution früher gegen DHC Saft, heute gegen Methadon.
Einige Worte zu Methadon. Es mag so aussehen als ob ich etwas gegen Methadon hätte. Dem ist nicht so. Aber die Indikationsstellung sollte dem Arzt und nur dem Arzt vorbehalten werden. Dies sollte er nach dem Stand seines Wissens dann auch entscheiden. Eine Beratung durch Kollegen oder eine Institution wäre durchaus ergänzend gut, wenn dies neutral, offen und fair möglich ist.
Nun noch einige Worte zu der sogenannten Ethik. Auch hier gibt es mal wieder eine Kommission. Die sogenannte Ethikkommission. Also nach dieser Ethik muss ein Heroinabhängiger eine Zweiterkrankung haben, sprich, klassischer Fall, einer solchen Genehmigungspraktik z.B. muss er HIV positiv sein oder Hepatitis C nachweisen. Aber eigentlich ist es ärztliche Aufgabe Krankheiten rechtzeitig zu behandeln, ihre Verschlimmerung zu verhindern, sowie eine Heilung anzustreben, nicht so bei dieser Art von Ethik. „Ethisch“ ist es gemäß der sogenannten Kommission eben nicht Süchtige rechtzeitig zu heilen, „ethisch“ ist es nur, sich derer anzunehmen, wo es sowieso zu spät ist. Wir erkennen auch hier unschwer den Charakter der Verlogenheit, der moralischen Verkommenheit, die aus diesem Umgang mit Worten und Begriffen sich ergibt.
Drogenpatienten kommen aus allen sozialen Schichten. Es gibt, zum Beispiel, angesehene Architekten mit Rang und Namen, Antiquitätenhändler oder KFZ Mechaniker oder oder. Sie alle haben ein Drogenproblem, nicht nur der Schmuddeljunkie. Wir erinnern uns an die Koksspur welche direkt in den Bundestag führte. Es kann nicht sein, dass für alle diese Patienten dieselbe Therapie gilt. Es ist ein Unding, jemandem, der nur Folie raucht, Methadon anbieten zu müssen, weil die Rechtslage so ist. Das Bild dieser sogenannten Experten ist eben von den Schmuddeljunkies geprägt. Gleichzeitig wird so getan, als ob diese Schmuddeljunkies nun Patienten mit Schlips und Krawatte wären und man ihnen einfach sagt, heute nimmst du so viele Tabletten, morgen so viele. Auch wird verkannt dass der Süchtige eine gestörte Persönlichkeit ist und eben nur schwer zu steuern ist. Natürlich ist Methadon für die Gruppe der Schwerabhängigen ein brauchbares Substitutionsmittel. Bei Schwerabhängigen meine ich i.V. Gebrauch und oft 3 bis 4 mal oder öfter am Tage. Genau diese Schwerabhängigen jedoch sind es, die dann auch Tabletten nehmen. Und nun kommt dieses Problem wieder in die Zeitungen. Methadontode werden beklagt. Beikonsum wird gefunden und wieder werden Sündenböcke gesucht. Und klar, die Ärzte sind schuld. Hier wird verkannt, dass die BtmVV die ehemalige Massensubstitution mit DHC kaputt gemacht hat. Ein Teil dieser Patienten ist jetzt im Methadonprogramm und treibt eben hier sein Unwesen weiter. Also sprich, hat Beikonsum und hält sich nicht an ärztliche Vorgaben. Hier wäre zu untersuchen, ob nicht DHC oder eben Heroin, wie in der Schweiz, während der Zeit des Mischkonsums weniger risikoreich wäre. Stattdessen werden wieder Kontrollen gefordert. (Registrierung) Bürokratisches Denken eben von Bürokraten.
Einige Worte zur Realität sogenannter Methadonprogramme.
Diese Programme haben ihre Anerkennung offensichtlich der Tatsache zu verdanken, dass Drogenpatienten, die HIV positiv sind, ihre Krankheit mittels Geschlechtsverkehr in die sogenannte normale Bevölkerung tragen. Die Umsetzung dieses offiziellen Methadonprogramms sieht in der Regel so aus, dass der Abhängige in die Praxis geht, hier sein Methadon unter Aufsicht trinkt. Meist ist es die Arzthelferin, die am Tresen eine Art Ausgabe, eben tresenmäßig, durchzieht. Die psychosoziale Betreuung ist Voraussetzung. Nichts dagegen einzuwenden. In der Praxis sind oft Ex-Hausfrauen oder Ex-Junkies damit betraut ein Kaffeekränzchen abzuhalten, natürlich für viel Geld, nämlich 60 DM pro Stunde. Nicht dass ich ihnen das nicht gönnte. Angeboten werden, weil eben modern, Computerkurse oder anderes, aber was hat denn ein Computerkurs mit Drogentherapie zu tun? Natürlich hat auch dies begleitend Sinn, aber was ist denn die eigentliche spezifische Form in der auf das Suchtproblem eingegangen wird? Ist es nicht eigentlich primär ärztliche Aufgabe Krankheiten zu behandeln. Und Sucht ist eine Krankheit.
Aber ein so strukturiertes Methadonprogramm kann nur bedingt Erfolge haben.
Wichtig ist die Zuwendung zum Abhängigen, die Auseinandersetzung mit seinen aktuellen Problemen und zwar ist dies primär Aufgabe des Arztes. Sicher ist eine wirklich qualifizierte Ergänzung durch eine Drogenberatungsstelle wünschenswert. Sie darf aber nicht Voraussetzung zur Substitution sein. Und es kann auch nicht angehen dass der Süchtige als Client, als Kunde betrachtet wird, dass hier vordergründig eine Geldeinnahmequelle gesehen wird, und eine bestimmte sogenannte Ethikkommission sich dadurch auszeichnet, dass sie sich in die ärztliche Therapie einmischt, dass die freie Arztwahl zugunsten des Patientenschachers (ich schiebe dir Patienten zu, im Sinne einer „schwäbisch gesagt“ Vetterleswirtschaft) aufgehoben ist.
Ein Drogenpatient, der in eine ärztliche Praxis kommt, hat meist festumrissene Vorstellungen, von dem was er will. Er will zunächst einmal dem Druck der Beschaffung ein Stück entweichen. Also das, was ein Arzt ihm an Ersatzmitteln geben kann, bekommen. Wenige wollen von sich aus mehr, mit mehr sind Gespräche, also Zuwendung gemeint oder körperliche Untersuchung oder Labor oder oder. Nun das ist eine Sache. Die andere ist, was mache ich nun mit diesen Patienten. Bin ich lediglich deren Erfüllungsgehilfe, also deren Handlanger?
Dies kann niemals der Sinn einer ärztlichen Behandlung sein.
Niemals kann oder darf ein Patient, wer auch immer, die ärztliche Therapie
bestimmen.
Meine Herangehensweise war nun die, dem Drogenpatienten einerseits bei seinen, wie ich meine, berechtigten Wünschen, entgegen zu kommen, andererseits ihm klar zu machen, dass wenn er zu mir will, dies nur im Rahmen einer ärztlichen Therapie möglich ist. Im Laufe meiner Behandlung von Suchtpatienten habe ich immer wieder versucht die bisherigen Ansätze meiner Arbeit zu systematisieren und in Formulare oder Mitteilungen zu überführen. Diese Mitteilungen waren dann zu lesen, zu besprechen und zu bestätigen. Die Aufnahme eines Patienten begann wie üblich mit der Anamnese, sowie mit der speziellen Drogenanamnese. Die körperliche Untersuchung erfolgt meistens etwas später, ebenso das Labor. Ferner hatten die Drogenpatienten nach cirka 3 bis 4 Wochen einen Lebenslauf zu schreiben, der ergänzend auch die Frage nach ihren Erfahrungen in der Arztpraxis Conzelmann beinhaltete. Es ist klar, dass dieser Lebenslauf ausführlich besprochen wurde.
Zum Inhalt des Lebenslaufes verweise ich auf die Anlagen.
Die von mir entworfenen Formulare, hier Kontrollzettel genannt, waren bei jedem Arzt/Patientenkontakt vorzulegen. Meine Aufklärung wies die Süchtigen darauf hin, dass Ersatzmittel, also Benzodiazepine oder DHC Saft, nur unter der Voraussetzung des Herunterdosierens verordnet wurden. In der täglichen Praxis läuft dies nun als eine stetige Auseinandersetzung zwischen Arzt und Süchtigem. Hier ergeben sich denn auch Unterschiede bei den Patienten im Verlauf der Behandlung.
Natürlich waren nicht alle Eintragungen im Kontrollzettel wahrheitsgemäß. In Fällen wo Zweifel bestanden führte ich demzufolge Urinkontrollen durch. Dies hat im übrigen dazu geführt, da die KV hier 80 Prozent der Kosten nicht übernahm, dass mir ein Schaden in Höhe von cirka 17 000 DM entstand. (aus der Erinnerung heraus geschätzt). Also für meine Arbeit durfte ich noch 17 000 DM draufzahlen.
Auch als Arzt habe ich mir die Aufgabe gestellt stets dazuzulernen. Ich lernte in dieser Zeit, dass es Fälle gibt, wo man einfach nein sagen muss. Nein zu den Wünschen des Süchtigen. Man muss hart sein gegen das Flehen und Bitten und Betteln des Abhängigen. Das ist etwas was einem nie leicht fällt. Hier die Gradwanderung aufrechtzuerhalten, zwischen den Vorstellungen des Kranken, und dem was man verantworten kann, ist eine, im Einzelfall, schwierige Kunst. Sie erfordert viel Einfühlungsvermögen und auch Entschlossenheit. Es gibt Süchtige, die eine halbe Stunde und länger einen mit allem was ihnen einfällt versuchen unter Druck zu setzen um eben ihre Wünsche durchzubekommen.
Es muss einem klar sein, dass man nicht der einzige Arzt ist, dass die Drogenpatienten von Natur aus nuttig sind, also das, was man ihnen verweigert, holen sie eben wo anders. Die Menge, welche ich verordnete, hat sich sowohl an der Anamnese des Kranken als auch an der aktuellen konkreten Situation festgemacht. Auch berücksichtigte ich, was andere Ärzte verordneten. Oft brachten neue Patienten Rezepte mit, von Ärzten, bei denen sie zuvor Patient waren.
Es hat keinen Sinn so zu rezeptieren, dass ein Abhängiger dann zu einem anderen Arzt zusätzlich ging. Das hätte die Menge letztlich noch mehr gesteigert und die Einflussnahme geschwächt.
Was wurde real erreicht?
Zunächst einmal ist anzumerken, dass die polytoxikoman Erkrankten diese Polytoxikomanie schon lange praktizierten. Sie beschafften sich Tabletten illegal durch Handel. Hier waren meine Rezepte entkriminalisierend. Die Abhängigen zahlten in der Apotheke den Preis des Medikamentes. Damit war ein Teil des Beschaffungsdruckes weg. Gleichzeitig ging ich in meiner Arbeit über das hinaus, was ärztliche Aufgabe ist. Ich ließ mir beispielsweise, die benutzten alten Rezepte zurückbringen. Ohne dieses Zurückbringen, gab es kein neues Rezept. Warum? Nun viele der Süchtigen hatten da eine Technik drauf die nannten sie radieren. Sie radierten einfach die Stempel der Apotheke weg oder sie änderten die Menge oder sie schrieben etwas dazu, also sie fälschten Rezepte. Auch hier wirkte ich entkriminalisierend indem ich dieses Verhalten nicht hinnahm. Damit war die soziale Situation nicht nur der Junkies positiv beeinflusst, sondern auch die Beschaffungskriminalität, also der Schaden für die Gesellschaft reduziert.
Bei den Kontakten kümmerte ich mich natürlich auch um die ganz normalen ärztlichen Belange wie Versorgung von Abszessen, von Prellungen oder sonstigen Krankheiten. Ich nahm mich auch ihrer seelischen Probleme an. Die meisten waren hoch depressiv, viele weinten während des Gesprächs. Sie kamen mit ihrem Leben eben nicht klar. Auch hatten sie soziale Probleme. Miete nicht bezahlt, Briefe nicht abgeholt, Schulden, usw.. Diese Probleme konnte ich zwar nicht lösen, aber es gab die Möglichkeit ihnen Ratschläge zu geben, was dann, nicht nur in der Sache selber, half, sondern auch vertrauensfördernd wirkte.
Ich versuchte meine Drogenpatienten in feste Gruppen einzuteilen. Der Grund war mein Eindruck, dass sie sich nur um sich selber kümmerten. Es gab kaum eine Nachfrage nach anderen Junkies, wenn diese zum Beispiel wegblieben. Dieses Wegbleiben beinhaltet schließlich auch die Möglichkeit des Ablebens. Diese Gleichgültigkeit störte mich. Hier gab ich den Auftrag, dass, in der konkreten Gruppe, welche sie sich frei aussuchen konnten, verantwortungsbewusst versucht wurde, den der längere Zeit wegblieb zu Hause aufzufinden bzw. seinen Verbleib abzuklären. Auch nützte ich therapeutisch die Möglichkeit Drogenpatienten zur Überzeugung anderer Drogenpatienten einzusetzen. Das heißt, ich ließ sie ihre Erfahrungen mit dem Herunterdosieren, anderen Drogenpatienten, die noch nicht so weit waren, mitteilen, so dass diese auch aus dem Munde ihresgleichen das hörten, was ich ihnen erzählte. Mit dieser Methode hatte ich viele Erfolge vorzuweisen. Der maximale Erfolg ist dann gegeben, wenn die Drogeneinnahme endgültig beendet ist.
Hier einige Beispiele von ehemaligen Drogenpatienten, die endgültig weg von den Drogen sind, und zwar durch mich.
André L
Andreas T
Carsten P
Christiane
R
Bärbel V
Ergün K
Gabriela T
Andreas B.
Diese Menschen sind einhundertprozentig weg von den Suchtstoffen die sie früher nahmen.
Sie führen ein normales Leben.
André L zum Bespiel studiert. Bärbel V ist Mutter eines Kindes zusammen mit Carsten P. Ergün arbeitet als Arbeiter. Andreas B arbeitet in einem Geschäft das russische Artikel verkauft. Auch Andreas T ist berufstätig. Christiane R. erzieht ihre Kinder.
Andere Patienten, die noch nicht so weit sind, habe ich auf kleine Mengen eines Ersatzstoffes wie Methadon oder DHC stabilisiert. Deren Behandlung ist noch nicht abgeschlossen. Sie sind jedoch einhundertprozent ohne Beikonsum. Auch sie führen ein normales Leben.
Hier einige Namen.
Eva H
Steven S
Dieter B
Daniel J
Eva arbeitet zeitweise, wenn sie Arbeit hat. Dieter macht seinen Hauptschulabschluß nach.
Trotz aller Erfolge ist anzumerken, dass es auch Drogenpatienten gibt, bei denen man nicht weiterkommt, manchmal zeitweilig, manchmal auf Dauer. Auch gibt es immer wieder Rückschläge in der Therapie. Da es aber keine Alternative zur ärztlichen Behandlung gibt, sollte man einen langen Atem haben und nicht aufgeben. Es gibt immer wieder Drogenpatienten, bei denen ich Grund habe auf meine Arbeit stolz zu sein.
Was spricht mich an, was motiviert mich Drogenpatienten zu helfen trotz der Probleme die sie machen? Nun ich denke sie sind Opfer einer Gesellschaft in der Menschlichkeit selten ist. Die Drogen tragen dazu bei, dass sie handlungsunfähig sind. Handlungsunfähig darin ihre Interessen wahrzunehmen und auch handlungsunfähig im politischen Sinne. Unfähig diesem System angeblicher Demokratie die Antwort zu geben die adäquat ist. Es gilt ihrem Leben einen Sinn zu geben, aus ihnen Menschen zu machen, die in der Lage sind Widerstand zu leisten. Die es lernen real zu leben, real Erfolge zu haben. Es gilt sie zu stärken, sie, die oft total angepasst sind, die ihren Körper und ihre Seele zerstören.
Die Wahrheit ist die, Heroin ist verboten, Kokain ist verboten, aber kein Drogenpatient hat jemals Probleme dabei an Stoff zu kommen. Also diese Gesetze sind schlicht und einfach ineffektiv, nutzlos. Sie sind nicht nur nutzlos, sie sind schädlich. Nicht nur weil sie die Existenzgrundlage der Drogenmafia sind, sondern weil alle Drogentote Prohibitionstode sind. Warum?
Nun der Stoff, welcher verkauft wird, ist von unklarer Konzentration und Zusammensetzung, insbesondere bei Kokain wird häufig ein Lokalanästhetikum beigemischt oder auch in Reinform verkauft. Dies bewirkt Atemstillstand und Tod. Inzwischen kann man den Sachverhalt auch in öffentlichen Publikationen nachlesen, nämlich dass Kokain bei fast allen Toten nachgewiesen wurde bzw. dass die Toten Kokainsüchtig waren. Reines Heroin ist, in der richtigen Dosierung, was den körperlichen Schaden anbetrifft, harmlos. Das soll nicht heißen, dass Heroinsucht harmlos ist, weil es noch andere Schäden als die körperlichen gibt. Dazu gehört, dass Drogenpatienten ihren Charakter verlieren. Auch hier spielt die Prohibition eine große Rolle, wenn auch nicht die einzige. Der dauernde Druck der Illegalität formt das Verhalten der Süchtigen. Natürlich hat Heroin auch die Wirkung von Gleichgültigkeit im sozialen Umfeld! Die Junkies werden eben asozial. Was die Psychopharmaka anbetrifft so wird auch hier einiges verkannt. Junkies sind in aller Regel schwer psychisch krank, d.h. sie à priori von sämtlichen Psychopharmaka auszuschließen verkennt die Situation.
Ferner: Diazepam ist sehr wohl geeignet in Einzelfällen zur medikamentengestützten Therapie. Auch hier sollte man mehr differenzieren und Vorurteile weglassen. Als Beispiel nenne ich Christiane R.
Es gibt also nur den Vergleich zwischen Status quo und dem, z.B. was ich gemacht habe. Ich habe keinem einzigen Drogenpatienten geschadet. Jeder, der zu mir kam und behandelt wurde, war sich aller Zusammenhänge der Sucht und der von ihm eingenommenen Stoffe bewusst. Er wurde vollständig und ausführlich, mündlich wie schriftlich, aufgeklärt. Gab seine Einwilligung zur Therapie und zu den ihm verschriebenen Medikamenten.
Ich zitiere:
Verpflichtungs- und Einverständniserklärung
Ich bin bei der Unterzeichnung geistig wach und voll aufnahmefähig. Ich habe mich zu Herrn Conzelmann, in ärztliche Behandlung begeben. Ich habe ein Suchtproblem welches im Einzelnen in der Krankenakte dokumentiert ist. Ich habe mich entschieden in der Arztpraxis Conzelmann sämtliche hausärztlich relevanten Probleme behandeln zu lassen.
Behandlung setzt Vertrauen voraus. Dies ist bei mir vorhanden. Das in mich gesetzte Vertrauen des Arztes werde ich meinerseits nicht enttäuschen. Ich verpflichte mich, falls ich andere Ärzte als Herrn Conzelmann in Anspruch nehme, dies Herrn Conzelmann ohne Nachfrage aus eigenen Stücken sofort mitzuteilen.
Für meine Drogenspezifische Situation verpflichte ich mich nur bei einem Arzt in Behandlung zu bleiben. Hier gemeint ist die Arztpraxis Conzelmann.
Zu den sogenannten Ersatzstoffen ist mir bekannt, dass Rohypnol in Verbindung mit Heroin eine tödliche Gefahr ist. Rohypnol selber macht sich im Kopf so bemerkbar, dass je nach Person Geschwätzigkeit, Unkonzentriertheit, Aggression, bis hin zu völligem „Blackout“ resultieren. Insbesondere in höherer Dosierung z.B. mehr als 10 Tabletten pro Tag sind die zerstörerischen Wirkungen zu beobachten. Im Einzelfall ist die Dosierung bei der diese unerwünschten Wirkungen auftreten variabel. DHC-Saft wird im Körper zu 5 bis 20 Prozent in Heroin umgewandelt. Der Entzug von DHC-Saft ist sowohl zeitlich länger als auch schmerzhafter als der Entzug von Heroin selber.
Mir ist ferner bekannt, dass jede Art von Mischkonsum, also verschieden Drogen gleichzeitig ein dadurch bedingtes Gefahrenpotential darstellt.
Das Risiko der Einnahme von “Ersatzdrogen“ trage ich alleine. Ich entbinde den Arzt hiermit von jeglicher Verantwortung. Ich bin diesbezüglich auch bereits mündlich aufgeklärt und habe den Sachverhalt verstanden.
Die Behandlung
in der Arztpraxis Conzelmann erfolgt ausschließlich unter dem Gesichtspunkt
sich aus dem Drogenmilieu zu lösen und sich mit der Sucht auseinander zusetzen
mit dem eindeutigen Ziel der Beendigung
jeglicher Drogeneinnahme.
Es besteht Einverständnis darin, dass die Einnahme von
Ersatzstoffen, gleich welcher Art, dazu verpflichtet diese Einnahme stetig zu reduzieren.
Ich verpflichte mich zu der dazu erforderlichen Ehrlichkeit. Ich habe verstanden, dass ich in der Arztpraxis Conzelmann nicht lediglich Rezepte abhole sondern jedes mal ein Gespräch darüber führe wie die Zwischenzeit, also die Zeit zwischen jetzt und dem letzten Arztkontakt drogenspezifisch verlief.
Ferner verpflichte ich mich die Behandlung kontinuierlich
wahrzunehmen. Ich werde alle 1 bis 2 Wochen
auch ohne dass ein Rezeptwunsch ansteht in der Praxis vorbeischauen oder mich zumindest telefonisch
melden um mein Befinden mitzuteilen.
Der kommunikative Abbruch gefährdet
die Therapie.
Die Betreuung von Patienten bedeutet für den Arzt eine kontinuierliche Hilfe, die voraussetzt, dass Patienten nicht einfach wegbleiben und Wochen später wieder auftauchen. Es ist nämlich dann immer die Frage: was war? Drogenrückfall, Überdosierung oder vielleicht doch Verbesserung der Situation. Ich verpflichte mich nach der Entgiftung weiterhin kontinuierlich zur therapeutischen Behandlung in der Arztpraxis Conzelmann vorbeizukommen. Auch bin ich bereit mich in einer Betreuungsgruppe von drei bis vier Patienten einzubinden die sich gegenseitig betreuen. Ich werde die Personen selber suchen und nennen die dafür in Frage kommen. Das Ziel dieser Maßnahme besteht darin, dass ein Abgleiten oder Abstürzen in verstärken Drogenkonsum durch andere Gruppenmitglieder dem Arzt mitgeteilt wird, um ein schnelles gemeinsames Vorgehen möglich zu machen. Die Betreuung hat verbindlich zu erfolgen. Nachlässigkeit wirkt sich auf alle Gruppenmitglieder negativ aus
Gelesen und einverstanden.
Datum Unterschrift
Ferner mussten die Therapieprinzipien akzeptiert werden.
Ich zitiere ebenfalls:
Therapieprinzipien für Drogenkranke
Meine
persönliche Überzeugung geht davon aus, dass jeder Mensch das Recht
hat mit seinem Körper zu machen was immer er will. Er gehört ihm und sonst niemandem.
Natürlich
werden dadurch nicht die gesetzlichen Schranken beseitigt, dies ist lediglich
mein politischer und therapeutischer Ansatzpunkt.
Mit dieser Freiheit entsteht auch die
Verantwortung dafür was man tut.
Verantwortliches
Handeln setzt Wissen voraus. Wissen über die Gefährlichkeit von Drogen.
Meine Aufgabe sehe ich darin hier aufklärend und informativ zu wirken.
Ein
sinnvolles Helfen und Wirken kann nur in einer Atmosphäre des Vertrauens entstehen und sich
entwickeln.
Vertrauen ist immer gegenseitig. Vertrauen setzt Ehrlichkeit voraus. Ehrlichkeit ist
unteilbar. Ohne Ehrlichkeit ist keine Behandlung möglich.
Ehrlichkeit
wird von mir nicht „bestraft“. Ich versuche nachzudenken die Ursachen zu
erforschen. Allerdings muss auch ein Nachdenken und sich
ändern bei dem
Drogenabhängigen erkennbar sein.
Bei jedem neuen Patienten möchte ich zunächst einmal seinen
drogenspezifischen Werdegang kennen lernen und zwar möglichst genau und wahrheitsgemäß.
(Drogenanamnese)
Dies
dauert und setzt Geduld voraus. Auch später werde ich ohne
Gespräch keine Rezepte abgeben.
Mein
Ziel ist es zunächst einmal eine soziale
Stabilisierung
und letztendlich ein drogenfreies Leben zu erreichen. Ich werde
dies ohne Druck und Bevormundung machen. Die Entscheidung im
konkreten Fall was an „Ersatzdrogen“ erforderlich ist wird im ärztlichen
Gespräch getroffen. Dabei werde ich eingehend und deutlich auf die Risiken
hinweisen und zur Eigenkontrolle nötige Formulare übergeben. Diese Formulare
müssen wahrheitsgemäß
und genau ausgefüllt werden. Sie dienen der Selbstkontrolle. Ich möchte diese Formulare
bei jedem Arztbesuch einsehen und dadurch einen genauen Einblick in das
Drogenverhalten des Betroffenen zu bekommen. Anhand dieser Eintragungen wird
die weitere Therapie umgesetzt.
Selbstverständlich
ist es von mir gewünscht und äußerst sinnvoll, dass Arztbesuche
auch ohne Rezeptwunsch stattfinden. Eine weitere Betreuung nach Reduktion oder
Beendigung des Drogenkonsums ist zwingend erforderlich um die danach immer noch
bestehende Gefährdung zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Zum
formalen Ablauf ist zu wissen, dass ich über eine Höchstgrenze und zwar die des Eigenbedarfs nicht hinausgehe. Abgabe an
Dritte oder gar Verkauf sind verboten. Ferner sind alte
Rezepte immer vorzulegen wenn ein neues Rezept gewünscht ist. BTM Rezepte
werden nach den dortigen Regeln gehandhabt.
Zu
den „Spielregeln“ gehört selbstverständlich auch ein einwandfreies
Benehmen
anderen Patienten gegenüber sowie im Treppenhaus. Beschwerden können das
Vertrauen meinerseits in Frage stellen und damit die Behandlung.
Oberste
Priorität hat eine friedliche Atmosphäre und ein ruhiges und
friedliches Verhalten. Waffen jedweder Art (z.B. Messer) sind in der Praxis
nicht geduldet. Das Recht auf Kontrolle der Gesäßtaschen behalte ich mir vor.
Genuss von Drogen jedweder Art einschließlich Bier ist in der Praxis untersagt.
Patienten die „voll“ oder „breit“ sind werden in diesem Zustand nicht
behandelt. Die
Behandlung des Kassenpatienten einschließlich Sozialamt setzt voraus dass bei Quartalsbeginn ein neuer Krankenschein
erstellt wird oder vorgelegt wird. Die Abgabe von „Ersatzdrogen“ geschieht ohne
Ausnahme immer und ausschließlich auf Privatrezepten. Dies ist sowohl aus
meiner Grundeinstellung ableitbar als auch geltendes Recht. Wenn nach den NUB -
Richtlinien die Kassen die Kosten tragen entfällt dieser Passus
Gelesen und einverstanden
Unterschrift. Datum
Durch meine Arbeit habe ich Süchtige geheilt. Und wenn ich auch nur einen einzigen Süchtigen geheilt hätte, so hat es sich gelohnt. Der statistische Erfolg meiner Arbeit ist schwer zu fassen, da ich keine Menpower, also keine Arbeitskraft habe, zusätzlich zu meiner therapeutischen Arbeit auch noch eine wissenschaftliche Auswertung vorzunehmen. Aber ich bin mir 100% sicher, meine Methode ist die Methode, welche geeignet ist, das Suchtproblem anzugehen und Erfolge zu haben. Nur eine Therapie, welche nicht repressiv ist, lässt Ehrlichkeit zu. Ein Ehemann zum Beispiel, der fremd geht, wird dies eher seiner Ehefrau mitteilen, wenn er weiß, dies bedeutet nicht das Ende der Ehe. So auch im Suchtbereich. Die Handhabung im Methadonprogramm wie, wenn du Beikonsum hast ist die Behandlung beendet, fördert natürlich den Betrug, d.h. der Beikonsum wird verheimlicht, die UK wird gemogelt.
Das akzeptieren heißt nicht, dass man den Beikonsum oder die Sucht akzeptiert, aber dass man den Süchtigen in seiner Person insgesamt annimmt, eben auch sein Suchtproblem. Und dieses Suchtproblem eben auch als zu lösendes Problem, als anzugehendes Problem behandelt. Hier hilft kein moralisch erhobener Finger, keine ärztliche Sanktion, obwohl eine gewisse Strenge sehr wohl hilfreich ist. Der Süchtige muss eben geführt werden. Wie wenig Zwang bei Süchtigen bewirkt, ergibt sich aus der Gesetzeslage. Keine Strafe und keine Strafandrohung haben bisher auch nur einen einzigen Süchtigen in seinem Suchtverhalten zum Nichtkonsum motiviert.
Wenn es denn keine Alternative gibt zu dem, was ich „Akzeptierende Therapie“ nenne, so stellt sich doch auch die Frage warum?
Diese Frage zu beantworten, heißt die aktuelle Situation zu analysieren. Zu den Fakten der aktuellen Situation zählt, die Zunahme der Drogentoten.
Die sogenannten Experten verkennen den Charakter und die Persönlichkeit des Süchtigen. Dieser ist unstetig, inkonsequent, wenig handlungsfähig und von seiner Sucht, die für ihn durchaus auch Lust bedeutet (und wenn es nur die Lust am Untergang ist).
bestimmt.
Hier hohe bürokratische Hürden aufzurichten, heißt eine Behandlung zu verhindern. Im Klartext man überlässt den Junkie weiterhin dem Dealer und dem schmutzigen Stoff den dieser dealt. Das Ende ist vorprogrammiert.
Zu dieser Therapie gibt es jede Menge Meinungen. Angefangen vom Biertisch bis hin zu sogenannten Experten. Fast immer spielt hier ideologische Verblendung eine Rolle. Natürlich gibt es auch Ausnahmen wie z.B. Dr. Ingo Flenker von der Bundesärztekammer. Dieser Kollege hat offen und ehrlich dazugelernt. Er hat sich die Mühe gemacht, das Modell der Schweizer, zur kontrollierten Heroinabgabe, zu studieren. Und er hat erkannt, dass die Fakten für dieses Modell sprechen. Allmählich brechen auch in Deutschland die ideologischen Barrieren auf. Als positives Beispiel nenne ich einen Richter in Kiel, der den Mut hatte, Eigenbedarf bei Marihuana zu entkriminalisieren. Erinnern nicht die Drogengesetze an das Onanierverbot des vorherigen Jahrhunderts? Onanieren sollte angeblich Rückenmarksschwund bewirken. Ist es nicht einfach eine Selbstverständlichkeit, dass der Körper des Menschen ihm selber gehört und nicht dem Staat? Natürlich ist ein Leben ohne Drogen schöner, als ein Leben mit Drogen, so wie Sex zu zweit viel besser ist als onanieren.
Der Punkt ist nur, die Menschen müssen den Weg selber
finden. Hilfe dazu ist sinnvoll und geboten, aber wie gesagt Hilfe, nicht
Strafe.
Therapeutische Konzepte der Suchttherapie sind zum Beispiel
beim Alkoholproblem die Abstinenz, diese hat durchaus ihre Berechtigung wo sie
machbar ist. Aber auch hier gibt es erste Versuche mit kontrolliertem
Trinken.
Klassische Domaine der Substitutionstherapie ist die Heroinsucht Hier wird allerdings das Substitutionsmittel noch durch ideologische Sicht eingeengt auf Methadon respektive DHC und ab dem 1.Juli 2001 auf. Buprenorphin (Subutex)
Bei Kokain herrscht zur Zeit großes Schweigen, ein Ersatzmittel ist nicht erkennbar. Und den Mut die Substitution mit Kokain zu fordern, hat noch keiner. Also kein Konzept.
Bei der Tablettensucht, z.B. Benzodiazepinabhängigkeit gibt es ebenfalls kein Konzept. Es gibt zwar stationäre Einrichtungen, die hier einen Entzug, ein Herunterdosieren anbieten. Wie langfristig der Erfolg dann bleibt ist die Frage. Außerdem kommt auch hier nur eine ganz kleine Gruppe in den Genuss dieser Einrichtungen. Das Hauptproblem jedoch im Bereich der stofflichen Sucht ist die Polytoxikomanie.
Hier ist inzwischen anerkannt, dass Ersatzmittel bei der Heroinsucht gegeben werden. Wobei auch dies ein langer Weg war. Es werden dabei Zeiten der Substitution von 10 bis 20 Jahren hingenommen. Mit welcher Berechtigung wird einem Benzodiazepinabhängigen diese Behandlung, nämlich kontrollierte Gabe der Benzodiazepine verweigert? Es wird verkannt, dass das Beenden einer Tablettensucht ein ähnlich gravierendes Problem ist, wie das Beenden der Heroinsucht. Hier wäre es sinnvoll wissenschaftliche Studien anzustellen und zwar unter real existierenden Bedingungen, anstatt wie hier in diesem Fall oder auch in anderen Fällen gegen Ärzte kriminalisierend vorzugehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Grundelement einer medikamentengestützten Therapie die Gesprächstherapie ist. Ich nenne diese meine Therapie Sozialtherapie. Diese Sozialtherapie muss von dem Abhängigen angenommen werden und zwar inhaltlich, das heißt, er muss sich öffnen, muss Vertrauen empfinden und damit der Einflussnahme zugänglich sein. Das Vertrauen von Drogenpatienten zu gewinnen ist nebenbei gesagt ein schwieriges Unterfangen, gleichwohl möglich.
Ein Zeuge ist im Normalfall eine neutrale wahrnehmungsfähige Person, die einen bestimmten Sachverhalt beobachtet oder miterlebt hat. Wie verhält es sich jedoch mit den als Zeugen geladenen Drogenpatienten?
Sind sie neutral d.h. stehen sie unter keiner Beeinflussung?
Nun ein Drogenpatient lebt in Abhängigkeiten die er auch kennt. Da ist zum einen die Abhängigkeit vom behandelnden Arzt, zum anderen ist es so, dass viele dieser Menschen eine Menge von Verfahren und Ermittlungen offen haben, also auch hier besteht eine Abhängigkeit und zwar von den Ermittlungsbehörden, dies wird zumindest vom Drogenpatienten so empfunden. Die geladenen Drogenpatienten befanden bzw. befinden sich in einem Zustand des Süchtigseins.
Sie kamen mit einem bestimmten Anliegen zu mir, nämlich dem, ihre Ersatzstoffe legal zu bekommen. Ich habe hierbei nicht den Erfüllungsgehilfen gespielt, d.h. es gab bestimmte Regeln und Grenzen. Ein Süchtiger nimmt nun die Verweigerung seines Wunsches in der Regel dem Verweigerer, hier dem Arzt, übel. Das äußert sich zunächst einmal in üblen Nachreden und Beschimpfungen. Seine Fähigkeit einen Sachverhalt objektiv zu beurteilen ist abhängig vom Ausmaß seiner Sucht. Das Denken der Junkies ist in hohem Maße emotionalisiert. D.h. ihr Handeln ist davon bestimmt sich zu fragen, in der Szenesprache formuliert: „wen scheiße ich jetzt an“? Bereits Medicus hat auf dieser Ebene ermittelt, indem den Drogenpatienten vor Augen gehalten wurde, dass sie durch Kameras überwacht wurden, dass sie eine Rezeptgebühr zahlen mussten.
Erinnert sei hier an die Eidesstattliche Erklärung eines Drogenpatienten.
Es gab aber auch Drogenpatienten, die selbst unter dem Druck
polizeilicher Ermittlungen gegen mich, bei der Wahrheit blieben: Ich zitiere
hier Frau Birgit L. (Seiten 10 und 11 der Ermittlungsakten nachzulesen.) Sie
gab an: „Ich bin seit Anfang 1997 bei Herrn Conzelmann in Behandlung. Anfangs
da ich von ihm Rezepte über Diazepam und Rohypnol bekam später nur noch zum
Zwecke von Untersuchungen und Behandlungen. Es fanden grundsätzlich bei jedem
Besuch ausführliche Gespräche statt“. Abschließend gab sie an: Ich möchte
hier nochmals betonen, dass Herr Conzelmann derjenige war, der es schaffte
mich, von den Tabletten wegzubringen.
Es ergibt sich hier auch die Frage, wie wurden diese hier geladenen Drogenzeugen, alles ehemalige Drogenpatienten, ausgesucht?
Es ist zu klären gegen wen von den Zeugen laufen Ermittlungen und Verfahren zum Beispiel wegen behaupteten Btm - Verstößen. Sind hier I.M’s. bestellt worden, oder anders gefragt, wer von den geladenen Zeugen hat sich in der Vergangenheit als Zuarbeiter oder Informant der Drogenpolizei verdient gemacht
Wenn es darum geht, meine Arbeit fachlich und sachlich
korrekt zu beurteilen, denke ich, dass ein Kollege oder in diesem Fall ein
angehender Kollege, nämlich ein Student der Medizin, der bei mir als Famulus
praktizierte, am ehesten geeignet ist, ein objektives Bild meiner Arbeit wieder
zu geben. Sein Name ist Mark H.