Liebe Kolleginnen und
Kollegen,
mit einem Affentempo ändert
sich dieser Staat. Dies nicht nur im Gesundheitsbereich. Seit die Mauer weg ist
haben die Herrschenden keine Hemmungen mehr Kapitalismus pur zu betreiben.
Geringschätzung der Ärzte
Die Feindseligkeit dieses
Systems auch uns Ärzten gegen über ist erschreckend. Ein einfaches Beispiel.
Ich habe vor meiner Praxis einen „reservierten Parkplatz“. D.h., daß auf der
Straße die Markierung „Arzt“ eingetragen ist. Als ich dieser Tage aus meinem
Auto stieg gestikulierte mir ein Polizist zu ich sollte warten. Er kam, grinste
und sagte: Dieser Parkplatz ist so groß da können zwei Autos drauf, und sie
haben kein Recht hier Autos abschleppen zu lassen. mal davon abgesehen, daß
dies gar nicht anstand zeigt sich hierin eine Haltung die man nur als
Geringschätzung und Feindseligkeit bezeichnen kann. Unsere Standesvertreter um
bei diesem Beispiel zu bleiben haben es bisher auch nicht geschafft hier
gegenzusteuern die berechtigten Interesse ihres Standes durchzusetzen. z.B. daß
ein Arztparkplatz mit den selben Rechten ausgestattet ist wie der Parkplatz
eines Behinderten. Sonderrechte im Verkehr also Blaulicht ist ebensowenig für
Ärzte verfügbar. Aber gleichzeitig hat jeder Krankenwagen die Erlaubnis davon
gegebenenfalls Gebrauch zu machen.
Dies alles ganz banale
Beispiele, die zeigen in welcher Umwelt wir uns befinden und wie unsere
Vertreter, KV und andere Funktionäre, uns verraten. Wir selber, die meisten
Ärzte, haben jedoch selber oft nicht die richtige Einstellung. Wir sehen uns
gegenseitig als Konkurrenten lassen uns gegeneinander ausspielen.
Unglaublich aber wahr
Welche Exzesse diese
Einstellung in dieser BRD-Gesellschaft anno 1998 zur Zeit treibt möchte ich
Ihnen an meinem eigenen Beispiel dartun:
Ich selber bin praktischer
Arzt in Berlin-Wedding.
Ich habe eine kleine Praxis
in der ich auch früher zumindest relativ viele Drogenpatienten betreute. Ich
habe durch diese Arbeit diese Menschen vom Strich weg geholt, von der Szene
weggeholt und psychisch stabilisiert bzw. auch in vielen Fällen eine
Drogenfreiheit erreicht. Damit wurde der Gesellschaft Schaden durch
Beschaffungskriminalität in Millionenhöhe erspart. (Ein Junkie hat z.B. bei
einem Verfahren allein 80 Wohungseinbrüche in kurzer Zeit zugegeben)
Die Kosten einer
Langzeittherapie belaufen sich auf über 100 000.-DM pro Patient. Die Bezahlung
welche die Kassen uns niedergelassenen Ärzten zugestehen ist Ihnen bekannt. Es
sind circa 600 Punkte pro Quartal also so an die 40 DM in drei Monaten.
Der Aufwand einen Süchtigen
zu beeinflussen ist immens. Es bedarf langer durchdachter Gespräche. Diese
Syphikusarbeit habe ich jahrelang vollbracht.
Nun scheint der Staats- und
Polizeiapparat zum Drogenproblem so seine eigene Meinung zu haben. Die Politik
ist unfähig zu erkennen, daß ihre polizeistaatlichen Mittel den Drogenkonsum
junger Menschen nicht reduzieren konnte. Sie haben durch ihre Maßnahmen
lediglich dazu beigetragen, daß der Organisationsgrad der Szene zugenommen hat.
Konspirative Wohnungen sind inzwischen parallel zur Offenen Szene überall
vorhanden, ganze Stadtteile sind strukturiert, vernetzt, verbunden. In den
Hirnen einiger Polizisten scheinen nun die Ärzte schuld zu sein welche sich der
Drogenpatienten annehmen.
So war im Sommer 1997 bei
mir ein KHK Paul (Drogenpolizei) in der Praxis und fragte scheinheilig: „ob ein
Rezept welches sie Drogenpatienten abgenommen hatten gefälscht wäre“. Später
machte er einen Bericht und ließ sich darüber aus, daß in der Praxis Plakate hängen
würden und er am liebsten die Praxis total untersuchen wollte. Er schrieb dies
an die Staatsanwaltschaft, diese sammelte nun noch Zeitungsausschnitte
öffentlicher Arztzeitungen als Beweismittel in denen von Chipkartenmißbrauch
die Rede war und schon war der Anfangsverdacht des Abrechnungsbetruges
postuliert. Man fand auch eine willige Richterin (Die Frau M.) die einen
Durchsuchtungsbeschluß für die Praxis und die Privaträume unterschrieb und auf
diese Weise kundtat wie wenig sie von den Grundrechten der Unversehrtheit der
Wohnung hielt.
Von den Rechten der
Patienten auf Diskretion ihrer persönlichen Daten und ihrer Lebensituation
hielt man auch nichts. Die Pat. wurden, vorallem wenn sie weiblich und jung
waren, Nachts um 22 Uhr aufgesucht. Mit einem Foto von mir unter der Nase: Hier
ist die Kripo kennen Sie den ?
Trotz all dieser
Unverschämtheiten kam nichts dabei heraus. Die Patienten existierten real,
waren von mir real genauso behandelt wie aufgeschrieben. Nun da man bei meinen
sogenannten Normalen Patienten nichts fand versuchte man Drogenpatienten gegen
mich aufzubringen, legte Ihnen falsche Aussagen in den Mund und ließ sie
unterschreiben. Als Mittel zu diesem Vorgehen wurde nun noch benutzt, daß der
EBM Polizeilich definiert wurde. Jeder der den EBM kennt weiß um die Schwächen
einer solchen Gebührenordnung die eben nicht in der Lage ist die Arbeit eines
Arztes adäquat zu erfassen. Als Beispiel erwähne ich die Ziffer 21. Hier wurden
die Drogenpat. gefragt ob ich bei ihnen einen Hausbesuch gemacht hätte. Dies
ist aber lediglich gegebenenfalls also nicht obligat Bestandteil dieser
Leistung. nebenbei wurden sie gefragt ob sie Selbstmord Absichten hätten oder
gehabt hätten. (Text: z. B. Suizid) Mal davon abgesehen daß auch hier der
Beispielcharakter der Legende verkannt wird, ist es ein Unding davon
auszugehen, daß Suizidale Personen einem Fremden noch gar in einer
Vernehmungssituation so intime Probleme ihres Lebens mitteilen würden.
Die Verlogenheit
Interessant ist nebenbei
bemerkt, mit welcher heuchlerischen Verlogenheit hier der Gebrauch von Heroin
und anderen Drogen, dann wenn es darum geht das ärztliche Gespräch als
ärztliche gebührenrechtliche Leistung zu bewerten verharmlost wird. Hier wird
die schwere innere seelische Krise des Abhängigen bewußt nicht zur Kenntnis
genommen während gleichzeitig weiterhin die Freigabe selbst von Hanf verteufelt
wird.
Werte Kollegen wie sie
wissen ist durch die Budgets das was wir von den Kassen bezahlt bekommen
budgetiert. Wenn ich also bei einem Drogenpatienten 30 bis 40 mal pro Quartal
die Leistung Ziffer 11 erbracht habe
also mir 9000 Punkte zustehen würden so habe ich davon 8400 Punkte
unentgeltlich gearbeitet.
Diese unentgeltliche Arbeit
wird von der Staatsanwältin Schultze als Betrug betrachtet !
Allein die Tatsache, daß man
diese immense Arbeit verrichtet hätte eigentlich die Verleihung des
Bundesverdienstkeuzes verdient. Aber in Berlin ist die dortige
Staatsanwaltschaft von einem solchermaßen unbändigen Haß gegen Ärzte erfüllt
daß darin noch ein Abrechungsberug erkannt wird.
Die Stasijustiz
Dieses Verhalten hat
Tradition. Vor einem Jahr im Sommer 1997 stand ich vor Gericht weil ich bei
einer Leichenschau weniger Geld genommen hatte als mir zustand. Ich soll mich
bereichert haben indem ich weniger (!) Geld nahm als mir nach der GOÄ zustand!! Darin sah man damals eine
Erpressung. Die Tatsache, daß es dann zu einem Freispruch kam macht das
feindliche Ansinnen gegen mich als Arzt nicht ungeschehen.
Eine Feindlichkeit bis hin
zur Tötungsabsicht erfuhr ich im Februar dieses Jahres, als ich mit meinem Golf
nachts nach Hause fuhr. Mitten in der Kurve
versagte das Steuer und war funktionslos. Vom ADAC wurde festgestellt,
daß Schrauben gelockert wurden. Angesichts der skizzierten Vorgeschichte muß
ich davon ausgehen, daß auch hier staatliche Stellen ursächlich verantwortlich
sind.
Es ist Zeit sich zu wehren,
gegen diese Machenschaften des Staatsapparates vorzugehen.
Ich persönlich stehe trotz,
oder gerade wegen dieser Verfolgungsmaßnahmen dafür mich für die Belange und
Interessen der Ärzte einzusetzen. Ich erachte es für zwingend geboten gegen die
Feindseligkeitskampagnen der Presse vorzugehen. Es ist an der Zeit wieder mit
Stolz und Würde zu seinem Beruf zu stehen. Jeder einzelne möge prüfen und
urteilen an Hand seiner Erfahrungen und an Hand des von mir vorgetragenen.
Dazu hier einige
Telefonnummern und Namen:
Ich heiße Conzelmann meine
Tel Nr ist 461 79 23
Meine Anwältin ist Frau
Goebel Tel Nr: 323 50 50
Kollegen
informiert euch und handelt Die Zeit des Schweigens ist vorbei.
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