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George Walker Bush: Rächer seines Vaters?

George Walker Bush, der Sohn des früheren US-Präsidenten George Bush sen., fand im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Al Gore erst relativ spät den Weg in die Politik. 1994, erst zwei Jahre nach der Abwahl seines Vaters, wurde der aus Conncticut stammende "W" in das Amt des texanischen Gouverneurs gewählt.

Zuvor hatte er keineswegs den Ruf eines Saubermanns, musste Enthüllungen über Alkohol-Eskapaden und Kokain-Erfahrungen hinnehmen. Auch als Manager im Ölgeschäft war er nur mäßig erfolgreich. Wenigstens als Mitbesitzer eines Baseball-Clubs konnte Bush jr. beweisen, dass es ihm leichter als anderen gelingt, Leute zu führen und für seine Sache zu gewinnen.

Trumpfkarte des "Bush-Clans"

Doch den Nachweis politischer Kompetenz, die ihn befähigt, das Amt des amerikanischen Präsidenten auszufüllen, blieb er nach Ansicht seiner Kritiker bis heute schuldig. Politische Visionen sucht man bei ihm vergebens. Immer wieder tauchen daher Spekulationen auf, seine immer noch einflussreiche Familie ("Kennedys der Rechten") habe ihn zu der Kandidatur geradezu gedrängt, damit er die Scharte der Niederlage seines Vaters gegen Bill Clinton auswetzen kann. Insbesondere bei den Intellektuellen hat Bush einen schweren Stand.
 

Einer seiner schärfsten Kritiker titulierte ihn gar als "dümmsten Menschen aller Zeiten", der in seinem Leben noch kein ernsthaftes Buch gelesen habe und unfähig sei, grammatikalisch korrekte Reden aus dem Stehgreif zu halten. Und trotzdem, resümiert der Kritiker (und die jüngsten Meinungsumfragen geben ihm da recht), werden ihn die Leute wohl wählen...

Konservativer mit Herz

Obwohl sich "sein" Staat Texas in mehreren Statistiken zur Sozial- und Umweltpolitik auf dem letzten Platz wiederfindet, versteht sich Bush als "Konservativer mit Herz". Der 54-Jährige sieht sich selber als Politiker der Mitte, auf der Suche nach dem "dritten Weg" zwischen Marktwirtschaft und Solidarität. Er meint ihn gefunden zu haben in seiner Politik des "mitfühlenden Konservatismus". In republikanischer Tradition fordert er den begrenzten Staat, macht aber nicht den Fehler ultra-konservativer Vorbilder wie Ronald Reagan oder Magret Thatcher, auf diese Weise gegenüber den sozial Schwachen ein politisches Klima der Kälte entstehen zu lassen. So hat er sich auf die Fahnen geschrieben, die soziale Spaltung der amerikanischen Nation aufzuheben. Oder mit seinen Worten: Die wachsende Mauer einreißen zu wollen, die die Gesellschaft in Arm und Reich trennt. Umgesetzt werden soll das in erster Linie durch die Verwendung von Haushaltsüberschüssen für drastische Steuersenkungen. Hier liegt die augenfälligste Unterscheidung zum innenpolitischen Programm seines Kontrahenten Gore, der vor allem Investitionen in das staatliche Wohlfahrtsprogramm vorsieht.

Konservative Werte vertritt Bush in erster Linie in der Waffen-Debatte, der Stärkung der Armee und in der Abtreibungsfrage. Letzteres macht ihn vor allem bei den Frauen unbeliebt - ein womöglich wahlentscheidender Faktor. Doch international bekannt ist Bush vor allem als unnachgiebiger Verfechter der Todesstrafe. In seiner Amtszeit als Gouverneur von Texas wurden mehr als 100 Menschen hingerichtet, so viele wie sonst nirgendwo in den USA.

Profitieren würde von einem Bush-Sieg insbesondere die eng mit seiner Familie verbundene

Öl-Industrie, 

aber auch Rüstungsfirmen, 

die Zigaretten-Branche 

und nicht zuletzt Banken und Wertpapierhäuser.


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