Zurück 
> Startseite [ translate]
[Logo] Indymedia.de  
Von: ein schurke mit nen zivi pelz 24.10.2001 21:02

US-TERROR II.

eine klein chronik des organisierten verbrechens

Return to
sender?

Betreibt, wer nach den Gründen des
Terroranschlags gegen die USA
fragt, dessen Rechtfertigung? Eine
kleine Chronik der gewalttätigen US-
Außenpolitik seit 1945
- eine chronik des -US"terrors"- (ab 1945)von

Conrad Schuhler
aus konkret


Return to
sender?

Betreibt, wer nach den Gründen des
Terroranschlags gegen die USA
fragt, dessen Rechtfertigung? Eine
kleine Chronik der gewalttätigen US-
Außenpolitik seit 1945

1945, Deutschland: Der US-Ge-
heimdienst CIC baut aus Speziali-
sten der SS und Nazi-Kollaborateu-
ren eine Söldnerarmee von 35.000 Mann für
den Guerillaeinsatz gegen die Sowjetunion
auf Erstmals kommen sie in den Karpaten
zum Einsatz, wo sie ebenso erfolglos blei-
ben wie die 1.200 Mann, die zu Beginn des
Koreakrieges 1950 in der Sowjetunion abge-
setzt werden, um durch Sabotageakte eine
»Volkserhebung« zu initiieren. Die CIC
übernimmt die Nazi-Spionagabtei lung
»Fremde Heere Ost« als »Organisation Geh-
len« und beginnt mit ihrer Hilfe eine zielge-
naue Sabotage- und Destabilisierungsstrate-
gie in Osteuropa. Die »Organisation Geh-
len« wird später später als »BND Bundes-
nachrichtendienst« der offizielle Geheim-
dienst der Bundesrepublik Deutschland. Zu
den zahlreichen SS- und Gestapo-Speziali-
sten, die vom US-Geheimdienst übernom-
inen und vor Verfolgung geschützt werden,
gehört auch Klaus Barbie, der von Lyon aus
die Deportation der französischen Juden in
die deutschen Vernichtungslager organisiert
hatte.
1951 wird Barbie von der CIA unter
dem Namen »Klaus Altmann« nach Bolivi-
en gebracht, von wo aus er im CIA-Auftrag
Todeskommandos gegen linke Politiker und
Gewerkschafter in ganz Lateinamerika diri-
giert.
1945/49, China: Im chinesischen
Bürgerkrieg greifen die USA auf der Seite
Chiang Kai-sheks gegen die Kommunisten
ein. Dazu setzen sie japanische Soldaten ein,
die sie nach der Kapitulation im Zweiten
Weltkrieg gefangen genommen haben.

1945/53, Philippinen: Gegen die
linksgerichteten Huks gehen US-Truppen
schon zu der Zeit vor, als die philippini-
schen Widerstandskämpfer noch gegen die
japanischen Invasoren kämpfen. Nach dem
Krieg werden die Huks brutal niederge-
schlagen. Die USA setzen eine Reihe von
Marionetten ein, schließlich machen sie Fer-
dinand Marcos zum starken Mann.

1947/48, Italien: Die US-Geheim-
dienste rüsten die Mafia als Terrorgruppe
der Rechten gegen Kommunisten und Sozia-
listen auf Zu diesem Zweck werden zusätz-
liche Gangsterspezialisten aus den USA
nach Italien gebracht.

1946/49, Griechenland: Zusam-
men mit britischen Truppen sorgen US-Ein-
heiten und US-Waffen im »griechischen
Bürgerkrieg« für die Niederlage der antifa-
schisti schen Widerstandsbewegung, die im
Kampf gegen die deutsche Besatzung die
Hauptlast getragen hatte. Die CIA baut die
berüchtigte interne Sicherheitspolizei KYP
auf
1950, USA: Der Nationale Sicher-
heitsrat (NSC) legt unter dem Aktenzeichen
NSC 68 eine neue Sicherheitsstrategie vor,
wonach revolutionäre Veränderungen in der
Welt nicht auf binnengesellschaftliche Ursa-
chen, sondern auf den »Sowjetimperialis-
mus« zurückzuführen seien. Auf der Grund-
lage von NSC 68 stationieren die USA über
eine Million Soldaten auf 675 Militärbasen
in Ubersee. Bis 1975 kommt es weltweit zu
215 militärischen Interventionen der USA.

1950, Puerto Rico: US-Kom-
mandotruppen schlagen eine Rebellion für
die nationale Unabhängigkeit nieder.

1950/53, Korea: Im Konflikt zwi-
schen dem kommunistischen Nordkorea und
der Syngman-Rhee-Diktatur in Südkorea in-
tervenieren die USA auf der Seite des Sü-
dens und setzen dafür die Zustimmung im
UN-Sicherheitsrat durch. Die US-Luftwaffe
zerstört fast 120.000 Einrichtungen in Nord-
korea. Der Sprengstoffeinsatz der USA ent-
spricht fast der Hälfte aller von den USA im
Zweiten Weltkrieg verwendeten Bomben
und Munition. In Südkorea kommen über
500.000, in Nordkorea über zwei Millionen
Menschen ums Leben.

1953, Iran: Die gewählte Regie-
rung Mossadegh hat 1951 die Verstaatli-
chung der Anglo-Iranian Oil Company be-
schlossen. Im August 1953 wird sie in einer
Volksabstimmung mit 99,4 Prozent der
Stimmen bestätigt. Zwei Wochen später
führt das von der CIA ausgebildete und kon-
trollierte Offizierskorps einen Putsch durch.
Die zuvor englischen Ölfirmen werden von
einem US-Konsortium übernommen. Die
USA holen den Schah ins Land zurück und
liquidieren die iranische Demokratie.

1954, Guatemala: Die CIA organi-
siert den Putsch gegen die rechtmäßige Re-
gierung Arbenz in Guatemala, die im Rah-
men der Bodenreform die US-Firma United
Fruit Company verstaatlichen will. Unter
der von der CIA ins Amt gehievten Militär-
diktatur werden 140.000 Indios umgebracht
oder verschwinden spurlos.

1956, Agypten: US-Regierung und
CIA wollen die Herrschaft von Präsident
Nasser destabilisieren, der sich zu einem der
Führer der blockfreien Länder aufge-
schwungen hat. Im Juli 1956 ziehen die
USA ihre Anleihe für den Assuan-Stau-
damm zurück, das zentrale Projekt zur Ent-
wicklung der ägyptischen Landwirtschaft.
Daraufhin kündigt Nasser die Verstaatli-
chung des Suezkanals an, um selbst über die
Gebühren zu verfügen. England, Frankreich
und Israel greifen Ägypten in konzertierten
Militäraktionen an. Im Gefolge der »Suez-
Krise« übernehmen die USA die Rolle der
Nummer eins im Nahen Osten, die bis dahin
England gespielt hatte.

1958, Libanon: 14.000 US-Mari-
nes besetzen das Land.

1961, Kuba: Am 1.1.1959 hat sich
die von Fidel Castro geführte Revolution ge-
gen den Diktator Batista endgültig durchge-
setzt. Als die Revolution ihr Versprechen
wahrmachen und den Großgrundbesitz re-
duzieren will, wird Kuba von den USA mit
einem Embargo und vielfältigen Sabotage-
aktionen überzogen.

Im März 1960 wird der
französische Frachter »Coubre« im Hafen
von Havanna von CIA-Agenten in die Luft
gesprengt; 81 Menschen kommen ums Le-
ben, über 300 werden verwundet. In Guate-
mala trainiert die CIA eine Söldnerarmee,
die im April 1961 die Invasion in der
Schweinebucht im Osten Kubas unter-
nimmt. Zwei Tage zuvor haben US-Flieger
die Abwehrstellungen der Kubaner bombar-
diert. Die Schiffe zum Transport von Söld-
nern und Waffen werden vom US-Großkapi-
tal, vor allem von der United Fruit Company
finanziert, die größter Grundbesitzer im
vorrevolutionären Kuba gewesen war. Als
die Invasion scheitert, gehen die USA zu ei-
ner scharfen Blockadepolitik über, die Kuba
nach dem Wegfall der sozialistischen Länder
in akute Versorgungsnot bringt.

1961, Kongo-Zaire: CIA-Söldner
ermorden den ersten nachkolonialen Präsi-
denten Lumumba, der eine antiimperialisti-
sehe Position bezogen hatte; die Söldner-
truppen übernehmen nach und nach die
Macht; 1965 wird Mobutu Präsident von
Gnaden der USA, der ein Jahrzehnte
währendes Schreckensregiment errichtet.

1962, Laos: Obwohl das Genfer
Abkommen die Anwesenheit ausländischer
Truppen in Laos verbietet, baut die CIA im
Auftrag der Kennedy-Regierung eine gehei-
me Armee, »L´Arme Clandestine«, auf die
auch in Vietnam eingreift. Ihr gehören
35.000 Angehörige der opiumanbauenden
Bergstärnme an. Die Kosten der Armee wer-
den zum Teil aus den Profiten des Drogen-
geschäfts finanziert.

1963-1975,Vietnam: Im Genfer
Indochina-Abkommen wird 1954 festgelegt,
daß sich die Truppen der Demokratischen
Republik Vietnam zunächst auf den Norden
des Landes, die Truppen Frankreichs auf
den Süden zurückziehen sollen. Die Schluß-
bemerkung des Abkommens sieht die Verei-
nigung des Landes vor. Die USA erkennen
diese Schlußerklärung nicht an. In Südviet-
die Invasion scheitert, gehen die USA zu ei-
ner scharfen Blockadepolitik über, die Kuba
nach dem Wegfall der sozialistischen Länder
in akute Versorgungsnot bringt.

nam setzen sie ihnen genehme Satrapen ein,
1963 eine offene Militärdiktatur. 1964 in-
szenieren sie den »Zwischenfall in der Ton-
kinbucht« in der Nähe der nordvietnamesi-
ehen Hauptstadt und bombardieren seit
1965 Nordvietnam. Insgesamt kämpfen in
Vietnam 2,6 Millionen US-Soldaten. Die
Sprengkraft ihrer Bomben und Raketen
übertrifft die des Zweiten Weltkrieges um
das Dreifache. Flächenbombardements mit
Napalm und Chemiewaffen hinterlassen
weite Gebiete von verbrannter und ver-
seuchter Erde. In Vietnam kommen drei
Millionen Menschen zu Tode, eine halbe
Million werden verkrüppelt. 900.000 Kinder
bleiben als Waisen zurück.

1963-1990, Südafrika: Mit ihren
Aufklärungssystemen unterstützt die CIA
die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems.
120.000 Anhänger des ANC werden getötet.
Auch die Festnahme von Nelson Mandela
wird von der CIA organisiert.

1964, Brasilien: Der 1961 gewähl-
te Präsident Joao Goulart setzt vorsichtige
soziale Reformen in Gang. Als er Höchst-
grenzen für den Abfluß von Profiten ins
Ausland erläßt und eine Tochter des US-
Konzerns ITT verstaatlicht, organisiert die
CIA einen Putsch und verhilft einer Militär-
junta zur Macht, die alle Sozialreformen
rückgängig macht und die diplomatischen
Beziehungen zu Kuba abbricht.

1965, Dominikanische Republik:
Der 1963 demokratisch gewählte Präsident
Juan Bosch wird wegen seiner sozialrefor-
menschen Pläne vorn Militär weggeputscht.
Als eine wachsende Volksbewegung seine
Rückkehr fordert, schicken die USA 23.000
Mann auf die Insel und schlagen den Auf-
stand nieder.

1965, Indonesien: Gegen den anti-
imperialistischen Kurs von Präsident Sukar-
no bringt die CIA die von ihr kontrollierte
Armee in Stellung. Als die linke »Volks-
front«, die stärkste Stütze des Präsidenten,
versucht, die Armeeführung zu entmachten,
kommt es zum lange geplanten »Gegen-
schlag«. Hunderttausende Anhänger Sukar-
nos werden ermordet. An die Stelle Sukar-
nos tritt Suharto, ein bedingungsloser Ge-
folgsmann Washingtons.

1967, Griechenland: Wenige Wo-
chen vor den Wahlen inszeniert die CIA den
»Obnistenputsch« gegen die demokratische
Regierung Papandreou. Allein im ersten
Monat danach kommen 8.000 Menschen zu
Tode. Es beginnt eine siebenjährige faschi-
stische Herrschaft.

1967, Bolivien: Die CIA dirigiert
den Kampf der bolivianischen Armee gegen
die aufständische Guerilla und auch die
Festnahme der Gruppe von Che Guevara,
der ermordet wird.

1970-1973, Chile: 1970 erhält der
Kandidat der »Unidad Popular«, Salvador
Allende, bei den Präsidentschafiswahlen die
Mehrheit. Als der Chef der chilenischen Ar-
mee, Ren6 Schneider, sich dem Drängen der
USA widersetzt, einen Militärputsch durch-
zuführen, wird er von einem von der CIA
organisierten Kommando ermordet. Nach
dreijährigen Sabotage- und Destabilisie-
rungsaktivitäten führt der Nachfolger
Schneiders, General Pinochet, den CIA-
Putsch durch. Präsident Allende wird ermor-
det, das Fußballstadion in Santiago wird
zum Gefangenenlager für Zehntausende An-
hänger des demokratischen Präsidenten.
Tausende Aktivisten linker Parteien und Ge-
werkschaften werden von Todeskommandos
gejagt und umgebracht. US-Außenminister
Kissinger kommentiert das Vorgehen seiner
Regierung so: »Ich sehe nicht ein, daß wir
zulassen sollten, daß ein Land marxistisch
wird, nur weil die Bevölkerung unzurech-
nungsfähig ist.«

1972, Honduras: Nach direkten
Interventionen der USA und Militärput-
schen 1972, 1975 und 1978 oktroyieren die
USA eine Verfassunggebende Versamm-
lung, zu deren Wahl Christdemokraten, So-
zialisten und Kommunisten nicht zugelassen
sind (1980).

1974, Zypern: Zusammen mit der
faschistischen griechischen Junta organisie-
ren die CIA und das US-Außenministerium
einen Putsch gegen den demokratisch ge-
wählten Präsidenten des Inselstaates, Erzbi-
schofMakarios. Der Präsident kann dem At-
tentat entkommen. Als die Demokraten in
Athen die Obristenjunta verjagen, wechselt
US-Außenminister Kissinger auf die Seite
der Türkei, die Zypern überfallen hat. Tau-
sende werden getötet, 200.000 Menschen
verlieren ihre Heimat.

1975, Osttimor: Die USA weigern
sich, die von der Befreiungsbewegung Freti-
im ausgerufene Republik (vorher eine Kolo-
nie Portugals) anzuerkennen und unterstüt-
zen die Invasion des Landes durch das indo-
nesische Suharto-Regime, das selbst wirt-
schaftlich und militärisch von den USA aus-
gehalten wird. In den anschließenden Mas-
sakern werden 200.000 Timoresen getötet.

1976, Argentinien: Unter Anlei-
tung der CIA findet ein Militärputsch gegen
die zivile Regierung statt. Todesschwadro-
nen im Auftrag des Videla-Regimes terrori-
sieren das Land. Tausende werden ermordet
oder verschwinden für immer. Die CIA baut
Buenos Aires zu ihrer Zentrale aus, von wo
sie Mordkommandos gegen mißliebige Per-
sonen und Gruppen in ganz Lateinamerika
entsendet.

1976/82, Angola: Die USA unter-
stützen mit Waffen und Spezialkommandos
die auch vom rassistischen Südafrika aus-
gerüsteten Rebellen gegen die Regierung
der nationalen Befreiung. Das Land versinkt
in einem selbstzerstörerischen Bürgerkrieg.

1980-1988, Iran/Irak: 1979 muß
im Iran der US-Statthalter Shah Reza Palewi
dem Shiitenfiihrer Ayatolla Chomeini Platz
machen. US-Präsident Carter stellt darauf-
hin die nach ihm benannte Doktrin auf: »Ein
Versuch einer dritten Macht, Einflußnahme
im Persischen Golf zu erreichen, wird als
ein Anschlag gegen lebenswichtige Interes-
sen der Vereinigten Staaten gewertet und
wird mit allen notwendigen Mitteln, ein-
schließlich militärischer Gewalt, zurückge-
schlagen.« Die USA rüsten den Irak mit mo-
dernsten, auch chemischen Waffen zum An-
griff auf den Iran aus. Mit Beginn der Of-
fensive 1980 wird der Irak auch mit Auf-
klärungsmaterial von Satelliten und Awacs-
Flugzeugen unterstützt. In dem achtjährigen
Krieg kommen Hunderttausende ums Le-
ben, unter anderem durch den Einsatz von
Giftgas. 1984 schießen die USA zwei irani-
sche Kampfflugzeuge über dem Persischen
Golf ab, 1987 holt das US-Kriegsschiff
»Vincennes« einen iranischen Airbus runter
— 270 Zivilisten finden den Tod. Durch die
militärische Unterstützung der USA wird
der Irak zur regionalen militärischen Groß-
macht.
Gleichzeitig unterstützen die USA
den Iran mit dem Ziel, daß die beiden Län-
der sich gegenseitig mattsetzen. Über Israel
werden Waffen im Wert von 80 Milliarden
Dollar an den Iran geliefert. Auch der BRD-
Geheimdienst BND ist bei dem Waffendeal
behilflich. In der BRD werden in dieser Zeit
iranische Militärpiloten ausgebildet. Das
Waffengeschäft mit dem Iran wird am US-
Kongreß vorbei abgewickelt. Mit den iran-
schen Milliarden kann die Reagan-Regie-
rung in aller Welt »Contras«, Söldnereinhei-
ten gegen mißliebige Regierungen, unterhal-
ten.

1980-1990, Afghanistan: Die CIA
heuert aus allen arabischen Ländern Aktivi-
sten des islamischen Fundamentalismus an,
um sie als »Heilige Krieger« gegen die von
den Sowjets gestützte Regierung in Afghani-
stan einzusetzen. Zu den von der CIA aus-
gebildeten Terroristen gehört auch Bin La-
den, dessen Organisation »Al-Qaida — Die
Basis« unter der Agide der CIA entsteht.
Zur Finanzierung der Guerilla organisiert
die~ClA zusammen mit dem pakistanischen
Geheimdienst den Drogenanbau in Pakistan
und den »befreiten« Gebieten Afghanistans.
Der Drogenhandel in alle Welt wird mit Hil-
fe der~ CIA-Logistik bewerkstelligt. Die
»arabischen Afghanen« der CIA finden
nach der Niederlage der Sowjetunion in den
USA ein neues Ziel ihres »Heiligen Krie-
ges«.

1981/85, Nicaragua: Aus dem
Waffengeschäft mit dem Iran finanziert die
US-Regierung den Auffiau und Unterhalt ei-
ner Söldnertruppe in Nicaragua, die sich vor
allem aus Soldaten und Offizieren der Ar-
mee des früheren Diktators Somoza zusam-
mensetzt. Dieser Einsatz von mehreren tau-
send »Contras« widerspricht einer ausdrück-
lichen Festlegung des US-Kongresses. Ne-
ben den Geldern aus dem Waffengeschäf
mit dem Iran stehen der CIA weitere Fi-
nanzquellen zur Verfügung. Die US-Piloten
schaffen über Costa Rica, Honduras und
Panama Waffen heran, auf dem Rückflug in
die USA nehmen sie Drogen mit, die auf
diese Weise in die USA gelangen. Partner
der CIA ist das Drogenkartell von Medellin.
1986 stellt der Internationale Gerichtshof in
Den Haag fest, daß die paramilitärischen
Aktionen der USA das Völkerrecht verletzt
haben.

1981/92, El Salvador: Die
FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabun-
do Marti) wird zur bestimmenden Kraft ge-
gen die von den USA eingesetzte Regie-
rung. Der CiA-Agent Roberto d‘Aubuisson
gründet die ARENA, deren Todesschwadro-
nen Tausende Regimegegner umbringen,
darunter den Erzbischof Oscar Romero.
Auch nach dem Friedensschluß 1992 setzt
die ARENA ihre Mordaktionen fort, was
von den UN mehrfach verurteilt wird.

1982, Falklands/Malvinas: Die
USA unterstützen Großbritannien im Feld-
zug zur Wiedererlangung der Inseln vor Ar-
gentinien mit Satellitenaufklärung und ande-
ren technologischen Einrichtungen. 750 ar-
gentinische und 250 britische Soldaten kom-
men bei der Aktion ums Leben.

1982/84, Libanon: Unter Einsatz
von Kriegsschiffen und -flugzeugen sowie
ihrer Mannes an Land vertreiben die US-
Truppen die PLO und installieren die Pha-
langisten als dominierende Macht. Das Ma-
rinekorps in Beirut wird angegriffen, wor-
authin die US-Navy das Land von See aus
unter Beschuß nimmt.

1983, Grenada: Die USA überfal-
len das kleine mittelamerikanische Land, li-
quidieren die marxistische Regierung und
setzen ein ihnen genehmes Regime ein.
Über vierhundert Grenadanier und 84 Kuba-
ner, vor allem Bauarbeiter, werden umge-
bracht.

1984/86, USA-Libyen: In seiner
Nationalen Sicherheitsdirektive Nr. 138 er-
klärt Präsident Reagan 1984 den Kampf ge-
gen staatlich geförderten Terrorismus zum
vorrangigen Ziel. Zwei Jahre später wird Li-
byen zum ersten Testfall der neuen Doktrin.
Die Bombardierungen fordern mindestens
40 zivile Opfer, darunter die Tochter von
Staatschef Ghaddafi.

1986, Haiti: Nachdem der US-Va-
sall »Baby Doc« Duvalier nicht mehr zu
halten ist, installieren die USA eine Militär-
junta.

1986, Bolivien: US-Armee-Einhei-
ten kontrollieren weite Teile des Landes, an-
geblich um den Kokainanbau und -handel zu
bekämpfen.

1989/90, Panama: Ein Bombarde-
ment zerstört große Teile von Panama City.
27.000 US-Soldaten übernehmen die Kon-
trolle und verhaften die Regierung Noriega.
Über 2.000 Menschen sterben, 15.000 wer-
den obdachlos. Angeblich geht es um die
Verhaftung Noriegas, dem Drogenhandel
vorgeworfen wird. Ein Verbrechen, das der
Expräsident jahrelang mit Wissen und zum
großen Teil im Auftrag der CIA begangen
hat. Die Invasion findet zwei Monate vor
den Wahlen in Nicaragua statt, bei denen die
Sandinisten mit guten Aussichten antreten.

1991, Haiti: Die CIA veranlaßt ei-
nen Militärputsch gegen den ersten demo-
kratisch gewählten Präsidenten, Jean-Ber-
trand Aristide. Die neue Militärjunta stürzt
das Land in eine dreijährige Periode
schlimmster Menschenrechtsverletzungen.

1991, Irak: Nach dem Überfall
des Irak auf Kuwait bombardieren die USA
mit einigen Verbündeten den Irak und beset-
zen weite Teile des Landes. In den ersten
Angriffen kommen 200.000 Menschen ums
Leben. Die weiteren Bombardierungen und
das bis heute andauernde Embargo haben
zum Tod von möglicherweise zwei Millio-
nen Menschen geführt.

1992/94, Somalia: US-Truppen,
See- und Luftstreitkräfte stellen sich im
Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der
ihnen genehmen Fraktion im Bürgerkrieg.
Der Einsatz endet in einem Fiasko.

1993/95, Bosnien: Im Rahmen von
Nato-Aktionen bombardieren Kampfflug-
zeuge serbische Stellungen und sorgen für
die Lufthoheit der bosnischen Sezessioni-
sten.

1995, Kroatien: US-Kampfflug-
zeuge bombardieren zwecks Vorbereitung
einer kroatischen Offensive serbische Flug-
plätze.

1998, Afghanistan: Angriff mit
Cruise Missiles auf frühere CIA-Ausbil-
dungslager in Afghanistan, wo Einheiten
von Bin Laden vermutet werden, den die
USA für Anschläge auf US-Botschaften ver-
antwortlich machen.

1998, Sudan: Raketenangriff auf
eine pharmazeutische Fabrik, die angeblich
Nervengas für Terroristen herstellt. Die
USA erklären später, daß es sich um einen
Irrtum gehandelt habe.

1999, Jugoslawien: Angeführt von
den USA bombardiert die Nato Jugoslawi-
en. Die 78 Tage währenden Bombardierun-
gen, die dem Völkerrecht und selbst dem
Nato-Vertrag zuwiderlaufen, nennt die Nato
eine »humanitäre Aktion«, weil es darum
gehe, die Menschenrechtsverletzungen des
Milosevic-Regimes zu stoppen. Die Nato
setzt Uranmunition und Splitterbomben ein.
2.000-4.000 Menschen werden getötet, bis
zu 6.000 verletzt, durch die Bombardierung
von Chemiefabriken, Erdgasanlagen und
Erdölraffinerien werden weite Gebiete ver-
seucht. Das Kosovo wird von Jugoslawien
abgespalten und de facto zum Nato-Protek-
torat.

Ausgewählte Literatur:
Philip Agee: CIA intern. Hamburg 1979
Werner Biermann: Die Herren der Welt. Köln
2000
Andreas von Bülow: Im Namen des Staates.
München 1998
Noam Chomsky: Wirtschaft und Gewalt. Mün-
chen 1995
Eduardo Galeano: Das Jahrhundert des Sturms.
Wuppertal 1988
T. N. Greene: The Guerilla — and how 10 fight
hirn. New York 1962
Christopher Hitchens: Die Akte Kissinger. Stutt-
gart/München 2001
Thomas Powers: CIA. Hamburg 1980

Conrad Schuhler schrieb in
KONKRET 10/01 über die mögliche
Pfändung des Goethe-Instituts in Athen

 

Kommentare Kommentar eingeben
weiteres dazu 24.10.2001 21:50

bei telepolis
Homepage: http://www.telepolis.de/
Ja! 24.10.2001 23:49

Ich möchte eigentlich nur auf die Eingangsfrage antworten: "Betreibt, wer nach den Gründen des Terroranschlags gegen die USA fragt, dessen Rechtfertigung?" JA! Das tut er!
flimmerkiste
Ich sag nein 25.10.2001 00:02

lasst Ecuh von faschistischen Provokateuren nicht beeindrucken! Das Thema ist viel zu ernst. Millionen Tote allein in Indochina lassen sich nicht rechtfertigen.
Psychos in die Klappa
der Text ist völlig nichtssagend 25.10.2001 00:06

Tagchen, mir ist völlig unklar, was der Text zur Klärung der Gründe für dieses Attentat beiträgt. Anstatt einfach die Verbrechen der USA aufzuzählen (über die wir seit Jahrzehnten im Klaren sind) hätte der Autor ja mal erklären können, WARUM er die Sachen aufzählt, und welche Bedeutung das zum Verständnis des Islamismus, bzw. der Anschläge vom 11.9. haben könnte. Mir drängt sich aber nur der Verdacht auf, dass Schuler seinen Hass auf die USA (der berechtigt sein mag, obwohl derlei Subjektivierungen des Weltbösen stest blöde sind) als Generalerklärung für alles benutzt, was nur irgendwie gegen die USA sich wendet, sei es auch noch so reaktionär.
abisag
@Flimmerkiste 25.10.2001 00:10

Das ist mir zu stark vereinfachend. Nach Gründen für die Attentate zu suchen, ist ok. Allerdings fragt sich, ob die tatsächlichen oder vermeintlichen Untaten des Anschlag-Opfers so einfach als Erklärung dienen können. Was Schuler macht ist dieses im Augenblick sehr beliebte "Ätsch, selber Schuld!". Und das belegt er nicht einmal irgendwie theoretisch, sondern glaubt an die Evidenz der Geschichte. Das ist eine dumme Herangehensweise und bedient erst mal nur die üblichen antiamerikanischen Ressentiments.
adornix
... 25.10.2001 00:21

Die Gründe sind ja eben im Anti-Amerikanismus zu suchen, dem Überbleibsel des Neuen-Linken-Antiimperialismus, der wie die Wiederkehr des Verdrängten ein Leben über den Tod hinaus hat, und uns nun in Form von Bin Laden gegenübersteht.
-
wie wir denken 25.10.2001 00:43

Ich finde auch toll, daß die USA-Army so viele Leute gekillt hat. Das waren bestimmt Antisemiten, sonst wären die nicht umgebracht worden! Wir Antideutschen würden auch in Afghanistan oder früher in Vietnam kämpfen. Leider sind wir Feiglinge, die ausser dumm rumlabern nix hinkriegen.
antideutscher schwachmat
klar, 25.10.2001 01:50

ganz klar, die Gründe für das Attentat liegen im Antiamerikanismus der Attentäter. Das ist aber auch eine Binsenweisheit. Spannend wäre die Frage, was zu diesem Antiamerikanismus geführt hat und durch was der heute gespeist wird. Dass eine schlichte Aufzählung der Taten und Untaten der USA keine Erklärung sind, sondern selbst nur Ressentiment, ist klar. Antiamerikanismus (USA als das Weltböse, MacDonalds als Hort des Kulturimperialismus und was der bekloppten Klischees so alles sind) ist eine Form der Personalisierung der kapitalistischen Verhältnisse, die aus eben diesen Verhältnissen selbst hervorgeht. Diese abstrakte (und meinetwegen auf werttheoretischer Ebene herbeigeführte) Erklärung hat mit dem konkreten Gegentand wenig zu tun insofern, als die historischen/sozialen/weissdergeier Umstände, die den Antiamerikanismus ausgerechnet in den arabischen/islamischen Ländern so massiv produzieren ganz konkret analysiert gehören. Allgemeine Ableitungen aus dem Islam (bahamas) oder auch aus dem Verhalten der USA selbst taugen da nicht so viel. Ich gebe aber jederzeit zu, dass das hier etwas viel verlangt ist ;-) Der obige Artikel jedenfalls ist nichts weiter als Anschauungsmaterial für die mangelnde Reflektionsbereitschaft seines Autors. Dabei hat doch die konkret in der neuesten Ausgabe auch sehr viel klügere Texte zu bieten.
adornix
So ganz ohne Historie gehts nie 25.10.2001 02:13

Die Befreiung vom Kolonialismus war nur das Anfang vom Ende vieler Länder. Die in der Folge von 68 wieder neu aufkommende Imperialismustheorie (Neokolonialismus), machte aus diesen Staaten Opfer der USA (dass die nicht nett waren wissen wir). Es ist dieser gespenstische Antiimperialismus mit dem wir es in der Gestalt von Bin Laden zu tun haben (vielleicht kann sich noch jemand an die AIZ erinnern, die das schlagenste Beispiel für diesen Zusammenhang sind). Ich würde so eine Herleitung für sinnvoller halten, als, wie Du richtig kritisiert hast, die der BAHAMAS.
-
trübe begriffe, enger fokus 25.10.2001 04:50

es stimmt, dass es keine neutralen fakten gibt. jene erhalten ihre färbung, mehr noch: ihre bedeutung durch den kontext in dem sie geäußert werden, durch die auslassungen, durch das, was sie nicht äußern. dennoch hat schuhler erstmal eine masse material zusammengetragen, dass mir zum besipiel nicht vollkommen geläufig war und das wir auch durchaus unabhängig von der frage ihres strategischen einsatzes anerkennen sollten und müssen. so - unter anderem - wars auch. vielleicht sollten wir uns - zumindest an der stelle - nicht zu sehr am antiamerikanismus abarbeiten, der selbst zu einem gespenst zu werden droht, das überall vermutet und unterstellt wird. statt dessen scheint es mir wichtiger isch auf die schärfung der begriffe zu fabrizieren, die im hiesigen tumult doch ein wenig erblinden. was hat den bin laden mit dem antiimperialismus lenin oder ches zu tun? und sind imperialismus und us-imperialismus identische begriffe, ist also jeder antiimperialismus ein antiameriaknismus? na eben.
ich+du-dinger
... 25.10.2001 10:50

Ich möchte es nicht ausschließen, dass dem in der Konsequenz so ist.
-
schwierig 25.10.2001 11:17

Ich halte es auch für sinnvoller von einfachen Erklärungsmustern wegzukommen, für die der Text nur ein Beispiel ist. Weder ist die schnelle Einordnung der Attentäter als Repräsentanten von durch die USA unterdrückten Völkern sinnvoll, noch der antideutsche Reflex, zu meinen, die "bürgerliche Gesellschaft" und damit der kürzere Weg zum Kommunismus sei dem Islam mit Bomben einzubläuen. Die Schwierigkeit, sich innerhlab der Linken über Gründe für den Antiamerikanismus im Islam, oder besser Islamismus, zu verständigen, liegt auch daran, daß die Beschäftigung oder Auseinandersetzung mit dem Islam nie wirklich versucht wurde. Das zeigt sich im Moment deutlich. Dieser Diskussion bedarf es wohl mehr denn je. Verteufelung des "antimodernen" Islam oder die blinde Solidarisierung mit den "Opfern der westlichen Welt" hilft hier wohl nicht weiter. Adornix hat aber Recht, daß dies hier etwas kompliziert werden könnte.
flimmerkiste
ach wo 25.10.2001 14:04

so ein unverschämter artikel. man muss doch die zusammenhänge sehen. es ging gegen angeblich "gewählte" linke regierungen, der kommunismus war weltweit auf dem vormarsch! die toten an der mauer mahnen uns: nie wieder antiimperialismus! gegen kommunistische weltverbesserer! für demokratie und marktwirtschaft nach unserem vorbild weltweit! für die durchsetzung der interessen der wohlstandswelt! gegen ungebildete hinterwäldler-"linke", die eigentlich nur sozialismus in ihrem albernen nationalstaat wollen! gegen die von diktatoren bevölkerte UN, für die NATO als gerechtes Instrument von frieden und sicherheit! für die united fruit company, die uns die leckeren bananen brachte! für protestantische arbeitsethik und das streben nach wohlstand als einziger perspektive! für billiges benzin, für schicke klamotten, die zu niedriglöhnen hergestellt, auch von mir erworben werden können! keine experimente! für die unipolare weltordnung! für gute diktatoren, die stabilität und handelsbeziehungen bringen! für eine aussenpolitik, die unserer macht rechnung trägt und unsere rechtmässigen rohstoffinteressen in aller welt sichert. gegen revolutionen, gegen faulheit, gegen konsumverweigerung. für mehr wachstum. gegen ökoidioten und nazipazifisten. gegen eigenmächtiges denken. für uneingeschränkte solidarität.
disney
Gegen R evolution bedeutet ma Alten 25.10.2001 18:18

unbedint festhalten zu wollen, also Keine Veränderung der Derzeitigen Globalen Missstände, ich weiss nicht wo du herkommst, aber mit der Einstellung noch nicht einmal aus dem Heutigen Amerika, disney.
Nina
wundervolle satire, disney 25.10.2001 22:48

mach doch daraus ein eigenständiges posting. über sich selbst lachen kann manchmal recht hilfreich sein. in dem zusammenhang zu empfehlen: fülberts neuer artikel in konkret.
ich+du-dinger
TOP | START | ALLE MELDUNGEN

Zurück zum Seitenanfang

Diese Seite wurdemal besucht