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den Wahlkampf Sampers
[980722]


- 22. Juli 98 -

Rauschgift-Mafia bezahlte
den Wahlkampf Sampers


Kolumbiens abtretender Präsident beklagt "Konspiration"

BOGOTA` (SN, dpa, Reuters, AFP).
In einem der letzten öffentlichen Auftritte vor Ende seiner Amtszeit am 7. August hat Kolumbiens Präsident Ernesto Samper am Montag abend zugegeben, bei seinem Wahlkampf 1994 von der Drogen-Mafia mit Geld unterstützt worden zu sein. Vor den neugewählten Abgeordneten beteuerte Samper jedoch, er habe von den Vorgängen nichts gewußt, sondern sei "Opfer einer Konspiration" geworden. Sein Wahlkampf sei damals von den Drogenkartellen "wirtschaftlich infiltriert" gewesen.

Vor allem die Generalstaatsanwaltschaft habe versucht, ihn persönlich in die Affäre hineinzuziehen, beklagte Samper. In anderen Staaten Südamerikas wäre es in einer solchen Situation zu einem Staatsstreich gekommen, in Kolumbien habe sich aber die Demokratie als stabil herausgestellt. Seine Regierung habe erfolgreich gegen die Drogen-Mafia gekämpft, hob Samper hervor. Nie seien mehr Mafiosi gefaßt, mehr Drogenanbauflächen zerstört worden. Die Strafen gegen die Rauschgifthändler seien verschärft worden. Der konsequente Kampf gegen die Geldwäsche habe sogar zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit geführt.

Kurz nach Sampers Wahlsieg war bekanntgeworden, daß das Cali-Kartell mit 6 Mill. Dollar die Wahlkampagne Sampers unterstützt hatte. Mitglieder seines Stabes mußten ins Gefängnis. Die USA erklärten Samper zur unerwünschten Person.

©Salzburger Nachrichten 1998

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